Bundestagswahl 2025:Welche Münchner Grünen um ein Direktmandat in Berlin kämpfen

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Jamila Schäfer ist die einzige Grüne in Bayern, die 2021 ein Direktmandat erobert hat. (Foto: Catherina Hess)

Zwei bekannte und zwei neue Namen: Der Kreisverband hat seine Direktkandidaten für den Bundestag nominiert. Die Grünen wollen wieder stärkste Kraft in der Stadt werden und ihr bisher einziges Direktmandat verteidigen.

Von Ekaterina Kel

Die Münchner Grünen haben am Samstag ihre vier Kandidaten für die Direktmandate im Bundestag gewählt. Eins der Ziele des Kreisverbands ist es dabei, das bisher einzige Direktmandat im Münchner Süden zu verteidigen. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2021 hatte die damals 28-jährige Jamila Schäfer die meisten Stimmen im südlichen Wahlkreis der Stadt geholt – und war als erste grüne Direktkandidatin aus ganz Bayern ins Berliner Parlament eingezogen. Die Aufstellungsversammlung schickt sie wieder ins Rennen.

Es gehe nun darum, Vertrauen zurückzugewinnen, sagt Schäfer mit Blick auf die aktuelle Lage der Partei. Die Ausgangslage für ihre Partei im Bund sei nicht einfach. Damit spielt sie auf die jüngsten Rücktritte bei den Grünen im Bund sowie die schlechten Wahlergebnisse im Osten der Republik an. Schäfer, die einzige weibliche Direktkandidatin, will „mehr grünes Selbstbewusstsein“ zeigen.

Im Wahlkreis West/Mitte nimmt in Dieter Janecek auch wieder ein bekannter Politiker den Kampf um das Direktmandat an. Bei der Wahl 2021 war der 48-Jährige dem CSU-Kandidaten Stephan Pilsinger um bloß 137 Stimmen unterlegen, das waren 0,07 Prozent. Janecek klingt motiviert, dieses Mal das Ruder für sich herumzureißen: „Grün sticht Schwarz“ laute die Devise, „und diesmal gewinnen wir.“

Mit Frederik Ostermeier holen sich die Münchner Grünen einen erfahrenen Wahlkampfmanager in den Kreis der Direktkandidaten. Der 34-Jährige hat bereits drei Wahlkämpfe koordiniert. Nun kandidiert er für den Münchner Norden. „Wir setzen auf eine pragmatische Politik“, verspricht Ostermeier. Er hat sich gegen die Favoritin Svenja Jarchow durchgesetzt, die als Co-Vorsitzende der Münchner Grünen eigentlich gute Karten gehabt hätte.

Im Münchner Osten, wo die Grünen traditionell die geringsten Chancen auf ein Direktmandat haben, hat der 43-jährige André Hermann, Vorstand des Ortsverbands Ramersdorf/Perlach, die meisten Stimmen erhalten. Die Gegenkandidaten Ulrich Blessing und Peter Heilrath, der schon einmal Direktkandidat des Wahlkreises München Süd für den Bundestag 2017 gewesen war, setzten sich nicht durch. Auf X schrieb Heilrath am Samstagabend: „Krone richten. Weitergehen.“

Bei der vergangenen Wahl hatten die Grünen in München die meisten Zweitstimmen auf sich vereint. Auch diesmal will man stärkste Kraft in der Stadt werden – ungeachtet der aktuellen Lage der Grünen im Bund.

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