Am 28. Januar 1979 war es so weit: Der damalige Erzbischof von München und Freising und spätere Papst Joseph Ratzinger weiht den Neubau der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Ignatius in Großhadern ein. "Er hat auch den ersten Gottesdienst gehalten", erinnert sich Edgar Horn vom Musikverein der Gemeinde. Die zwölfeckige Kirche mit Zeltdach löste einen provisorischen Holzbau ab. Ein Rundbau komme den Gläubigen entgegen, so die Idee. "Wir wollten zurück zu den Wurzlen mit einem Altar in der Mitte."
Horn verweist auf die damals moderne Ausrichtung der Gemeinde innerhalb der katholischen Kirche. Dadurch habe sie viele Gläubige aus anderen Teilen Münchens angezogen. Diese hätten vor allem den ökumenischen Ansatz im Gemeindeleben geschätzt. 6000 Mitglieder zählte die Gemeinschaft laut Horn einst. Inzwischen seien es noch 4000. Vor etwa zehn Jahren sei Sankt Laurentius wegen Pfarrerknappheit mit Sankt Canisius zusammengelegt worden. Beide Gemeinden werden seitdem von einem Pfarrer betreut.
Gründungspfarrer Johannes Hain kümmerte sich noch ausschließlich um Sankt Ignatius. "Er war sich seiner sozialen Verantwortung im Viertel bewusst", meint Horn. Der Geistliche habe an der Behelfsorgel, einem Harmonium, des Holzbaus festhalten wollen und die für ein größeres Instrument gespendeten finanziellen Mittel gegen den Willen der Geldgeber in soziale Zwecke im Viertel investieren wollen. Letztlich setzten sich damals aber die Gönner für die Orgel durch. Wie damals wohnen auch heute in Großhadern laut Horn viele junge Menschen, denen die Pfarrgemeinde noch immer mit solchen Initiativen helfen kann. Der Münchner Dombläser, Peter Gasser, spielte noch auf der Behelfsorgel. Seine "musikalischen Sporen" habe er sich in Sankt Ignatius verdient, so Horn. Die 40-Jahr-Feier an diesem Sonntag wird der Solo-Trompeter mit einigen Stücken begleiten. Benedikt XVI. hingegen hat sich laut Horn nicht zum Jubiläum angekündigt.
Festkonzert 40 Jahre St. Ignatius, Sonntag, 27. Januar, 19 Uhr, Guardinistraße 83, Beginn 19 Uhr.