Grönemeyer vorm Danke-Konzert:Ängste, die hier nicht hergehören

Herbert Grönemeyer

Herbert Grönemeyer ARCHIV - Der Musiker Herbert Grönemeyer steht am 05.06.2011 im Olympiastadion in Berlin auf der Bühne. Foto: Britta Pedersen/dpa (zu dpa Jahres-Tourneekalender 'Von Kraftwerk bis Grönemeyer - Konzert-Highlights 2015' vom 28.12.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++

(Foto: dpa)

Den Einsatz der Münchner für Flüchtlinge hält Musiker Herbert Grönemeyer für beispielhaft. Was manche Politiker dagegen sagen, sei brandstiftend - das Konzert auf dem Königsplatz dafür umso wichtiger.

Die Flüchtlinge seien eine Chance und ein großes Glück für Deutschland, sagte Herbert Grönemeyer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Zudem lobte der Popstar, der am Sonntag bei dem Solidaritätskonzert für Flüchtlinge und Helfer auf dem Königsplatz auftreten wird, den Einsatz der Münchner. Sie würden beispielshaft zusammenstehen, sagte Grönemeyer und warnte davor, dass Politiker wie Horst Seehofer (CSU) dieses Engagement vieler Menschen nun mit brandstiftenden Sätzen untergraben und rechten gefährlichen Brandsatzlegern nach dem Mund reden würden. Es sei der falsche Zeitpunkt und das falsche Thema, um damit Wahlkampf oder Parteipolitik zu machen.

"Wenn Politik und Medien jetzt plötzlich sagen, es wird alles ganz furchtbar, dann schürt man auf einmal Ängste, die überhaupt noch nicht angebracht sind und die hier nicht hergehören", sagte der Musiker. Er habe zugesagt, weil München genau der richtige Ort sei, um ein Solidaritätskonzert zu machen.

Die Menschen am Hauptbahnhof seien offen auf die Ankommenden zugegangen und hätten der Politik gezeigt: so wollen wir das. Das Konzert sei keine Wohlfühlveranstaltung, sondern solle Mut machen, weiterhin gemeinsam zu helfen und Haltung zu zeigen. "Ich habe Angst davor, dass diese Emotionalität wieder eingedampft und verschreckt wird", sagte Grönemeyer. Es sei ein besonderer Augenblick für die Gesellschaft.

Außerdem bekräftigte Grönemeyer seine Forderung nach einer Reichensteuer, die er vergangene Woche in der ARD-Talkshow von Günther Jauch vorgeschlagen hatte. Anschließend war ihm vorgeworfen worden, dass er selbst nur im Ausland Steuern zahle. Das sei völlig falsch, sagte der Musiker im SZ-Interview. "Ich habe meinen Betrieb immer schon in Deutschland angemeldet und ich zahle schon immer Steuern hier." Er sei selbstverständlich auch bereit, einen höheren Anteil zu zahlen, wenn das Geld der Integration von Flüchtlingen zugutekomme. Eine Abgabe der Besserverdienenden könnte verhindern, dass sich das soziale Klima anspanne.

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