„Was man liebt, das schützt man“, unter diesem Motto hat das Baureferat soeben vier neue Plakatmotive herausgebracht. Sie sollen an Litfaßsäulen entlang der Isar für mehr Achtsamkeit im Umgang mit der Natur werben. Entstanden ist die aktuelle Werbekampagne in Kooperation mit dem Tierpark Hellabrunn. Die Motive, auf denen jeweils Pfleger mit ihren Schützlingen zu sehen sind, werden den Sommer über überwiegend in Isarnähe aufgehängt. Also in der Hochphase des Feierns und Grillens.
Für die vom Stadtrat beauftragte Kampagne wurde die Münchner Agentur Marketing Freiraum beauftragt, die 2016 die Ausschreibung für sich entscheiden konnte. Die Idee hinter dem Motto sei die Liebesbeziehung der Münchner zu ihrem Fluss, erklärt Agenturchefin Susan Bühler-Bolz. Es gehe darum, den Blick dafür zu schärfen, dass an der Isar Tiere leben, die von Musik, Müll und Rauch oft sehr gestört werden. Die vier Protagonisten aus Hellabrunn ließen sich bereitwillig für die Plakataktion fotografieren und zitieren. Von Lennart, 26, etwa ist auf dem Plakat mit Schleiereule zu lesen: „Chillen an der Isar ist herrlich. Denk daran, dass du dort Gast bist bei den Tieren, die am Fluss leben: Vögel, Insekten, Reptilien. Als Tierpfleger weiß ich, dass Lärm und Krach sie erschrecken und stressen.“
Was hier so freundlich zum Ausdruck kommt, ist ein ernstes Anliegen. Damit die Isar weiterhin Lebensraum für die Tiere und Freizeitort für die Menschen bleibt, sollte sich das Verhalten der Besucher ändern. Laut Baureferat wird es noch mehr Müllbehälter und zusätzliche Toiletten geben– die auch genutzt werden sollten.
Für Siebenbürgen
Peter Maffay, 74, geht nicht mehr auf Tournee, spielt aber noch einzelne Konzerte. Am 4. August tritt der am Starnberger See lebende Rockmusiker auf dem Siebenbürgentag in Hermannstadt auf, sein erstes Konzert in seiner alten Heimat. Er wurde als Peter Alexander Makkay am 30. August 1949 im rumänischen Brasov (Kronstadt) geboren, der von Siedlern aus Deutschland im Mittelalter gegründeten siebenbürgischen Stadt. 1963 reiste die Familie nach Deutschland aus. Die Geschichte Siebenbürgens hat Maffay 2008 in seinem Film „Das Geheimnis meiner Familie“ erzählt. Maffay verspricht ein außergewöhnliches Konzert-Ereignis.
Mit Liebe zum Völkerrecht
Der Romano-Guardini-Preis geht dieses Jahr an Angelika Nußberger. Die Leitung der Katholischen Akademie in Bayern teilt mit, sie zeichne damit eine Juristin aus, „die sich in Theorie und Praxis für die Stärkung des internationalen Völkerrechts einsetzt“. Die in München geborene und in Köln lehrende Juristin wirkte von 2011 bis 2020 als Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, zwischen 2017 und 2019 war sie dessen Vizepräsidentin. Seit 2022 ist sie Vorsitzende der Vereinigung der Deutschen Strafrechtslehrer. Die Laudatio bei der Verleihung des Preises am 10. Dezember in der Katholischen Akademie wird der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichtshofs, Andreas Voßkuhle halten.
Schon früh, heißt es in der Preisbegründung, habe sich Angelika Nußberger, Jahrgang 1963, mit dem Denken des großen Religionsphilosophen Romano Guardini beschäftigt, der sich während und nach der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft um eine Widerlegung der dahinter stehenden Ideologie bemühte und ein „Ethos der Macht“ forderte.
Mit Tamtam
Matthias Stadler verknüpft mit seinem Kollektiv Tam Tam alle Formen der Kunst. Seine Projekte ziehen sich seit 2011 durch München: von einer Skybar in einem abrissreifen Haus in Laim bis hin zu einer Party in einer ehemaligen Zahnarztpraxis im Glockenbachviertel. Zuletzt hat Stadler zwei Jahre und vier Monate in der Monacensia in Bogenhausen einen Kulturort bespielt. In der Cafébar Mona haben Konzerte stattgefunden, offene Chorproben, Performancekunst und Flohmärkte. Mitte August ist Schluss. Zum Finale wird ein Abschiedsbuch ausgestellt. „Es war eine schöne und eine wilde Zeit“, steht da etwa. Oder: „Der einzige Ort München, an dem alle willkommen sind.“ Was in den Räumen folgt, ist noch nicht klar. Die Stadt wird die Nachfolge noch ausschreiben.
Doch der Veranstalter Stadler hat schon längst ein neues Projekt. Seit Mitte Juli hat er zusammen mit seinem Kollektiv einen neuen temporären Raum: „Die VerhandelBar – unter Einschluss der Öffentlichkeit“ in der Sandstraße 47a soll ein öffentlicher Ort sein, an dem Diskussionen stattfinden. Geplant sind Themen wie die Senkung der Treibhausgasemissionen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Es ist ein Projekt von ARCH+ in Kooperation mit JustizzentrumErhalten/AbbrechenAbbrechen und PointOfNoReturn. Jeden Donnerstag wird das Kollektiv dort den Barbetrieb übernehmen.
Mitte September eröffnet an den Münchner Kammerspielen eine Treppenbar, die immer Mittwoch bis Samstag geöffnet hat und von Tam Tam betreut wird. Und im Oktober zeigt Stadler Freiham beim „Future Lightwalk“ in einem neuen Licht.
Mit großem Format
Die Münchner Künstlerin Babi Brüller hat einen der drei Kunstpreise der Monom-Stiftung gewonnen, die erstmals vergeben worden und mit 9000 Euro dotiert sind. In ihrem Bilderzyklus „SYMPTOM I-III“ setzt sie sich mit dem Nationalsozialismus auseinander. Überzeugt hat die Jury die autonome Bildsprache und die historische Ästhetik mit surrealen Momenten, die Bilder zeigten eine klare Positionierung und besäßen trotz ihres großen Formats bemerkenswerte Fragilität. Eins der Bilder hängt bei Brüllers Schwester, der Münchner Schriftstellerin Dana von Suffrin, im Wohnzimmer.