Graffitiaktion:Sprühen vor Begeisterung

Graffitiaktion: Angewandter Kunstunterricht: Die Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums wollten gerne in die Streetart-Ausstellung im Olympiapark, Dann durften sie selbst beim Auto ihres Mathelehrers loslegen.

Angewandter Kunstunterricht: Die Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums wollten gerne in die Streetart-Ausstellung im Olympiapark, Dann durften sie selbst beim Auto ihres Mathelehrers loslegen.

(Foto: Robert Haas)

Schülerinnen dürfen mit der Spraydose ans Auto ihres Lehrers

Von Franziska Stadlmayer

Vorne auf der Motorhaube ist noch Platz. Eine kurze Diskussion, dann schütteln die Schülerinnen ihre Spraydosen und sprühen in einer gleichmäßigen Bewegung eine Blume in Orange auf den Autolack. Mittags ist auf dem Parkplatz am Olympiazentrum nicht viel los. So werden nur einige Spaziergänger Zeuge, wie die Klasse 9 b des Maria-Ward-Mädchengymnasiums das Auto ihres Lehrers in ein Kunstwerk verwandelt.

"Jetzt zum Schuljahresende wollten wir mal etwas anderes machen", sagt Lehrer Michael Kraus. Die Schülerinnen wünschten sich einen Besuch in der Streetart-Ausstellung von Magic City. Graffiti und Straßenkunst, das fand auch der Mathe- und Physiklehrer spannend. Zusätzlich bietet Magic City Workshops an, in denen selber gesprayt wird. "Da dachte ich gleich an mein Auto", erzählt Kraus. Der VW Kombi, den er seit über zehn Jahren fährt, sei "nicht sehr ansehnlich" und habe einen schadhaften Lack.

Der ist inzwischen unter den Sternen, Herzen und Handabdrücken kaum noch zu sehen. Die Mädchen pressen Folien in der Form von Puzzleteilen auf die letzten freien Stellen und diskutieren, wo noch etwas Orange fehlt. Auch Katharina hat gerade noch mitdiskutiert. "Erst wollten wir alles voller Puzzlestücke machen", erzählt die 15-Jährige, "aber das war zu aufwendig".

Nicht alles ist auf der begrenzten Fläche eines Autos machbar, das bestätigt auch Oliver Wogra, der den Workshop für Magic City leitet. "Wenn sie es ausprobieren merken die Schüler schnell, dass Sprayen lässig ausschaut, aber gar nicht so einfach ist", sagt der Profi. "Hoffentlich fährt Herr Kraus jetzt noch ganz lange mit dem Auto", sagt Katharina. Zumindest ein paar Monate, das kann Michael Kraus versprechen: "Bis Dezember hat er TÜV, danach schauen wir mal".

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