Münchner Polizei:Graffiti-Zeichner überführt sich selbst

Ist das Kunst oder muss das weg? Graffiti (Archivfoto) werden als Sachbeschädigung verfolgt. Oft hinterlassen die Urheber ihre Markenzeichen, sogenannte Tags. (Foto: Florian Peljak)

Auf einer Münchner Polizeiwache bemalt ein 37-Jähriger eine Wandtafel. Das hat Folgen.

Der Cannabis-Konsument, der zum heimlichen Rauchen in ein Zivilfahrzeug der Polizei steigt. Der Einbrecher, der ein abgebrochenes Stück Scheckkarte mit seinem Namen drauf im Türspalt stecken lässt. Solche Übeltäter nehmen der Münchner Polizei eine Menge Arbeit ab. Wie aktuell ein Graffiti-Zeichner, dessen ungebremste Kreativität ihm am Dienstag vor einer Woche zum Verhängnis wurde.

Der 37-Jährige war geschnappt worden, als er den Eingangsbereich eines Wirtshauses am Viktualienmarkt in der Münchner Altstadt mit einem Stift beschmierte. Der Mann wurde festgenommen und zur Sachbearbeitung auf die nächste Wache gebracht. Dort wurde ihm schnell langweilig. Er fragte, ob er eine Wandtafel, die in der Inspektion hing, mit einem wasserlöslichen Stift bemalen dürfe.

Er durfte. Und malte ausgerechnet sein „Tag“, sein Erkennungszeichen. Dasselbe stilisierte Kürzel war den Ermittlern in der Vergangenheit jedoch schon öfter aufgefallen – bei bis dato anonymen Sachbeschädigungen durch Graffiti im Stadtgebiet.

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