Paula ging es gar nicht gut. Sie hatte große Schulangst, musste oft weinen und war immer so gestresst. Dann hat die 16-Jährige die Psychotherapie für sich entdeckt. Und verstanden, wie sie über ihre Depression und Ängste sprechen kann, damit es ihr besser geht. "Wenn man selbst merkt, dass man Hilfe braucht, dann sollte man sich auch Hilfe suchen und nicht denken, das wird schon", sagt die Jugendliche heute. Sie sagt das in einem Video auf der Seite www.ich-bin-alles.de, begleitet von leiser Elektromusik und umrahmt von aufleuchtenden Neonfarben.
Die Seite wurde entwickelt von der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des LMU-Klinikums München, Partnerin ist die Münchner Beisheim Stiftung. Die Inhalte wurden vom Team rund um Gerd Schulte-Körne, Direktor des LMU-Instituts, recherchiert und basieren auf wissenschaftlichen Studien.
Das Besondere: Die Seite richtet sich explizit an Kinder und Jugendliche, die Depressionen oder andere psychische Erkrankungen haben oder einfach mehr darüber erfahren wollen. Sie ist sehr übersichtlich und gleichzeitig unterhaltsam gestaltet, es gibt viel zu entdecken, zum Beispiel Podcasts und Videos. So auch das von Paula. Auf Tiktok, Instagram und Facebook wird zusätzlich informiert.
Anlässlich der Münchner Woche für Seelische Gesundheit, die noch bis 15. Oktober dauert, wirbt auch der Münchner Graffiti-Künstler Loomit für mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema. Als Zeichen gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen gestaltete er mit einer Gruppe Kinder und Jugendlicher am Wochenende ein Graffito über Depression im Werksviertel - gleichzeitig informierte das wissenschaftliche Team hinter der Webseite vor Ort über das digitale Portal.