In kleinen Schritten geht die Planung des Boarding- und Geschäftshauses am Jahnplatz in Lochham voran. Nachdem der erste Entwurf für den platzdominierenden Neubau aufgrund seiner Massivität im Gemeinderat wenig Anklang gefunden hatte, erschien die nun präsentierte Variante schon als verträglicher. Der Bauausschuss nahm in der Sitzung vor der Sommerpause die reduzierte Baumasse "wohlwollend" zur Kenntnis, auf dieser Basis soll nun weitergeplant werden.
Der erste Entwurf, den Architekt Ludwig Hölzl im Juni vorgestellt hatte, war auf maximale Baumasse ausgerichtet gewesen. Der Bauausschuss hatte sich deshalb dafür ausgesprochen, von Städteplaner Klaus Molenaar, der das Gesamterscheinungsbild des Platzes federführend betreut, eine Stellungnahme einzuholen. Seine Änderungsvorschläge wurden dem Ausschuss nun präsentiert. Molenaar hat dabei die Baumasse um 40 bis 50 Quadratmeter reduziert, was sich optisch deutlich bemerkbar macht: Der Überhang, "die Nase", wie Molenaar es ausdrückte, die auf den Platz ragen sollte, ist verschwunden, der geplante Außenaufzug wurde ins Innere verlegt, die Dachneigung ist wieder etwas steiler, dafür sind Gauben vorgesehen, und die Verbindung der beiden Giebeldächer mit den angrenzenden Altbauten soll mit einem zurückgesetzten Atelierfenster erfolgen. Insgesamt wirkt die Fassade laut Molenaar damit luftiger. Dieser neue Ansatz sei bereits mit dem Architekten Hölzl abgestimmt worden.
Der Kompromissvorschlag wurde positiv im Gremium aufgenommen, Benno Stübner (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) jedoch fand den Neubau dennoch zu "massig". Vor allem in Relation zur Nachbarbebauung wirke der Übergang sehr "abrupt". Bürgermeisterin Uta Wüst (auch IGG) verteidigte das Konzept: Die Verdichtung an den Bahnhöfen sei ein Ziel des Raumordnerischen Entwicklungskonzeptes München Südwest (ROEK). Auch Städteplaner Molenaar befürwortete die urbane Bebauung am Jahnplatz, sie sei "angemessen für die Ortsmitte".