Gräfelfing:Schlankere Schaukonzepte

Kathrin Fritsche, 1. Vorsitzende Kunstkreis Gräfelfing.

Neu gewählte Kunstkreis-Chefin: Kathrin Fritsche.

(Foto: Ulrike Frömel/OH)

Bettina Kurrle übergibt Kunstkreis-Vorsitz an Kathrin Fritsche

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Der Gräfelfinger Kunstkreis hat eine neue Vorsitzende: Kathrin Fritsche wird für die nächsten zwei Jahre an der Spitze des Vereins stehen, der sich in den vergangenen Jahren mit aufsehenerregenden Ausstellungskonzepten weit über die Ortsgrenzen hinaus einen Namen gemacht hat. Fritsche löst damit Bettina Kurrle ab, die nach zwölf Jahren im Amt nicht mehr kandidieren wollte. Trotz des Führungswechsels wird die Grundausrichtung des Vereins dieselbe bleiben, "es wird weiter Gemeinschaftsausstellungen an besonderen Orten geben", sagt Fritsche.

Der Führungswechsel vollzog sich nicht reibungslos. Zuvor hatte die Gemeinde einen Zuschussantrag des Vereins abgelehnt. Der Kunstkreis hatte sich gewünscht, dass die Gemeinde dem Verein statt einer 450-Euro-Kraft eine Halbtagsstelle finanziert. Kurrle wollte die Vereinsarbeit professionalisieren, der Gemeinderat folgte dem jedoch nicht und stellte nur den üblichen Zuschuss zur Verfügung. Kurrle trat in der Konsequenz nicht mehr zur Wahl an. In all den Jahren sei es ihr nicht gelungen, "den Verantwortlichen unserer Gemeinde die wichtige öffentliche Aufgabe und vor allem auch integrative Funktion, die der Kunstkreis mit seinen Veranstaltungen erbringt, zu verdeutlichen", sagte sie in ihrer Abschiedsrede bei der Mitgliederversammlung. Fritsche würdigte Kurrle für ihr Engagement weit über das übliche Maß eines Ehrenamts hinaus. Unter Kurrle erlangte der Verein großes Renommee und konnte seine Mitgliederzahl von 100 auf nahezu 340 steigern. Die Mitglieder wählten die langjährige Vorsitzende zum Ehrenmitglied.

Fritsche war bereits zehn Jahre lang zweite Vorsitzende. Bis auf ein neues Gesicht - Dietke Liepold - wurden alle anderen Vorstandsmitglieder einstimmig wiedergewählt: Ingrid Gardill als zweite Vorsitzende, Eva Manthey als Schatzmeisterin und Katharina Andrelang, die zusammen mit Liepold den Titel "Mitglied des Vorstands" trägt. "So viel wird sich nicht ändern. Das Team, das weitermacht, gab es vorher schon", kündigt Fritsche an. Doch eines ist sicher: Eine so große Ausstellung wie die Schau "Glaube, Liebe, Hoffnung" im vergangenen Sommer, bei der Kunst an zwölf sakralen Orten gezeigt wurde und die die Kräfte der Organisatoren aufgezehrt hat, wird es so schnell nicht mehr geben. Hier sei der Verein an seine Grenzen gestoßen. Der Führungswechsel sei auch eine Chance für eine Zäsur, sagt Fritsche.

Auch wenn die Gemeinde dem Kunstkreis in Aussicht gestellt hat, über einen überarbeiteten Zuschussantrag erneut beraten zu wollen, wird Fritsche 2019 keinen neuen Anlauf wagen. Sie wolle die Aufgaben verschlanken und die Arbeit auf mehr Schultern verteilen. Die kommende Sommerausstellung, die in Kooperation mit der traditionsreichen Künstlerinnenvereinigung Gedok von 27. Juni bis 21. Juli im alten und neuen Rathaus stattfinden soll, ist bereits in Arbeit.

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