Süddeutsche Zeitung

Gräfelfing:Schlammschlacht

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Der Gräfelfinger Weiher muss ausgebaggert werden

Rund 250 Tonnen Schlamm werden derzeit aus dem Gräfelfinger Weiher beim Caritas-Altenheim St. Gisela gebaggert. Der Schlamm ist schadstoffbelastet und einer der Gründe dafür, warum der Weiher vor etwa zwei Jahren gekippt ist. Aber schon nach den Ostertagen wird der Weiher wieder mit frischem Wasser gefüllt sein, auch der Uferbereich soll dann neu gestaltet werden.

Derzeit sieht der Weiher eher wie eine Baugrube aus, Arbeiter verteilen ein übel riechendes Gemisch aus Kalkzement auf dem Schlamm. Das soll diesen verfestigen, so dass er abtransportiert werden kann. Vor 40 bis 50 Jahren wurde offenbar Bauschutt in dem Weiher entsorgt, bei der Ausbaggerung finden sich große Teerbrocken, erklärte Wolfgang Schratzlseer, Bauleiter der beauftragten Landschaftsbaufirma, die den Weiher ausbaggert. Der Schlamm muss entsorgt werden, denn es befindet sich Kohlenwasserstoff darin, erklärte Lydia Brooks, Umweltreferentin der Gemeinde. Allein die Entschlammung kostet die Gemeinde rund 60 000 Euro.

Eigentlich muss man einen Weiher regelmäßig "trockenfallen lassen", stellte der Gräfelfinger Fischer Kurt Mory, der den Weiher viele Jahre lang betreut hat, fest. Will sagen: Das Wasser muss abgelassen, der Schlamm damit der Luft ausgesetzt werden. Nur so kann man einen Weiher vital halten, weiß Mory aus langer Erfahrung. Das aber ist beim Gräfelfinger Weiher nie geschehen. Vor zwei Jahren begann es zu stinken, das Wasser wurde schließlich abgelassen. Da sich viele Gräfelfinger den Weiher wieder zurückwünschen, investiert die Gemeinde nun in die Revitalisierung.

Bevor das frische Wasser in die Grube fließen kann, werden Kiesregionen auf dem Uferboden geschaffen, damit Fische dort laichen können, weiß Lydia Brooks. Wie der Uferbereich gestaltet wird, ist allerdings noch offen. Möglicherweise wird ein kleiner Steg entstehen, dazu Bänke zum Verweilen, meint Brooks. Der Zaun rund um den Weiher, der vom Weinbuchweg aus zugänglich ist, soll aus Sicherheitsgründen stehen bleiben.

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Quelle:
SZ vom 24.03.2017 / jae
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