Gräfelfing:Nicht ganz dicht

Rathaus wird energetisch saniert, das spart 11 000 Euro im Jahr

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die energetische Sanierung der gemeindeeigenen Gebäude würde die Energiekosten der Gemeinde Gräfelfing erheblich senken. Im Fokus stehen derzeit das Rathaus und der Bauhof, in dem auch Dienstwohnungen untergebracht sind. Freilich müsste die Gemeinde erst einmal rund zwei Millionen Euro in beide Gebäude investieren. Deren Zustand lässt wenig Optionen: Das Rathausdach ist teilweise undicht, die Fenster sind an vielen Stellen defekt, im Bauhof sind die Fenster gleich ganz "im Eimer", wie Ingenieur Markus Staller in der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend nüchtern feststellte. Beim Rathaus waren sich die Ausschussmitglieder einig: Sie stimmten einer energetischen Teilsanierung zu.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte Staller bei einer Untersuchung festgestellt, dass eine Sanierung der Rathausfenster zwar dringend geboten sei, sie aber nicht den Energiespareffekt erziele, wie man ursprünglich angenommen hatte. Als effizienter schätzte er eine Dämmung des Dachs und der Kellerdecke ein. Die Ergebnisse legte er vergangenen Donnerstag vor.

Dabei zeigte sich, dass eine Dämmung der Kellerdecke technisch nicht machbar ist, da Rohre und Kabel überall direkt unter der Decke verlaufen. Eine Dämmung des Dachs hingegen ist möglich und effektiv. Dabei kann auch die an einigen Stellen undichte Decke repariert werden. Dämmt man gleichzeitig die Deckenunterseiten der vielen Dachüberstände am Rathaus mit, lässt sich der Energiebedarf um fast 20 Prozent senken. Das reduziere die Energiekosten um 7700 Euro im Jahr, rechnete Staller vor. Eine zusätzlich auf dem Dach installierte Fotovoltaikanlage könnte noch einmal 3000 Euro Stromersparnis bewirken. Der Bauausschuss stimmte einem Maßnahmenpaket für rund 1,46 Millionen Euro zu: der Reparatur und der Neuverglasung der 289 Fenster, der Dachdämmung, inklusive der Dachüberstände, sowie der Fotovoltaikanlage. Nun muss der Gemeinderat noch zustimmen.

Auch am Bauhof sind Maßnahmen dringend geboten. Zwar ist der energetische Zustand des Bauhofs besser als der des Rathauses - das Gebäude wurde 1980 aufgestockt, weshalb das Dach dicht und gedämmt ist - dafür sind die Fenster kaputt und die Fassade aus Asbestplatten sanierungsbedürftig. Erneuert man die Fenster, die Fassade und dämmt die Kellerdecke, ist laut Ingenieur Staller eine Energieeinsparung von fast 27 Prozent möglich. Zusätzlich könnten Balkone an dem Gebäude angebracht werden. Insgesamt kommen so 545 000 Euro an Kosten zustande. Die Investition soll nun in den Fraktionen beraten werden.

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