Süddeutsche Zeitung

Gräfelfing:Neu bauen, umbauen, sanieren

Mitten im Zentrum der Gemeinde entsteht eine "Oase" für Bewegungshungrige: Der offizielle Spatenstich für die umfangreiche Erneuerung der Anlagen des Turn- und Sportvereins ist vollzogen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Es war ein "Tag der Sportstätten in Gräfelfing", sagte Bürgermeister Peter Köstler (CSU), auch wenn der Vereins- und Hallensport gerade pandemiebedingt ruht: An diesem Montag fand der offizielle Spatenstich statt für die umfangreiche Sanierung des Turn- und Sportvereins TSV in der Hubert-Reißner-Straße. Gleichzeitig fielen am Gräfelfinger Schulcampus die ersten Bäume, um die Baustelle für den Neubau der Turn- und Schwimmhalle vorzubereiten. Beide Stätten stehen Vereinssportlern fürs Training zur Verfügung.

Neu bauen, umbauen, sanieren - der Vorstand des TSV mit Christoph Göbel (CSU), Landrat des Landkreises München als Präsident an der Spitze, hat alle Optionen und Varianten in jahrelanger Beratung und Planung durchdiskutiert. Klar war immer, dass die Sportstätte mit Turnhalle und Vereinsheim aus den 1980er Jahren weder aktuelle Brandschutzanforderungen erfüllt, noch die Umkleiden und Duschen für die in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegenen Mitgliederzahl ausreicht - aktuell zählt der Verein mehr als 3000 Mitglieder. Das Vereinsheim sei "ein Kind seiner Zeit", sagte Göbel beim Spatenstich. In den 1980er Jahren galten andere Vorgaben auch was Barrierefreiheit und das Zusammenwirken von Sport und Vereinstätigkeit angeht.

Der Neubau einer Turnhalle wurde im Laufe der Planungen verworfen, auch wenn die Turnhalle des TSV ein "Urgestein" sei, wie Göbel sagte - es ist die älteste Turnhalle Gräfelfings. Die neue Turnhalle, die im Bereich des Schulcampus entsteht, kann das Kapazitätsproblem lösen. Auch wenn die neue Halle vorwiegend den Schülern zur Verfügung steht, hat auch der TSV Optionen, hier Training abzuhalten. Nicht zuletzt wurde das Schwimmbecken wettkampftauglich geplant. Und so wird jetzt, nachdem 2020 ein zweiter Kunstrasenplatz an der Hubert-Reißner-Straße geschaffen wurde, die über 30 Jahre alte Sportstätte des TSV modernisiert und saniert. Damit wird "ein gutes Stück Zukunft" für die Infrastruktur des Sportangebots in der Gemeinde geschaffen, sagte Bürgermeister Peter Köstler (CSU).

Im ersten Bauabschnitt wird die Kegelbahn im Keller der Sportstätte zu neuen Umkleiden und Sanitäranlagen umgestaltet, erläuterte Architektin Claudia Haberl das Vorgehen. Im zweiten Schritt wird der Zwischenbau zwischen Vereinsheim und Turnhalle abgerissen und - etwas größer als vorher - neu gebaut. Im Zwischenbau sind weitere Umkleiden vorgesehen wie auch ein Büro und ein Besprechungszimmer. Die Vereinsverwaltung ist damit zentraler untergebracht und für die Mitglieder gut zu erreichen. Gleichzeitig wird das Foyer des Vereinsheims neugestaltet und dabei barrierefrei. Die ausladende Treppe wird erneuert. Insgesamt erhält der TSV rund 200 Quadratmeter mehr Nutzfläche. Sämtliche Bautätigkeiten finden während des laufenden Betriebs statt. Rund 6,9 Millionen Euro kosten die Maßnahmen, deren Löwenanteil die Gemeinde trägt. Auch der Bayerische Landes-Sportverband hat einen Zuschuss gewährt. Ende 2022 soll die "Oase", so Göbel, fertig sein.

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SZ vom 09.02.2021
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