Gräfelfing:Mit Teamgeist

Gräfelfing: Teamarbeit im Inklusionscafé, im Bild Philipp Care (rechts) und Nico Wagner-Manzlan.

Teamarbeit im Inklusionscafé, im Bild Philipp Care (rechts) und Nico Wagner-Manzlan.

(Foto: Sebastian Gabriel)

Inklusionsverein Traumwerker startet Café-Projekt

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Ein Inklusionsprojekt geht an den Start: An drei Tagen die Woche öffnet künftig das kleine Traumcafé im Lokal "Gräfelfinger", Scharnitzer Straße 1. Dort werden Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt im Team arbeiten. Das Traumcafé ist ein Pilotprojekt, das der Würmtaler Inklusionsvereins Traumwerker ins Leben gerufen hat. Es wird vom Landkreis München unterstützt, von Gastronomiebetreiber Hans Schumacher und der Lebenshilfe München Werkstatt.

Der Cafébetrieb ist ein Traum, den die Traumwerker schon lange träumen. Ursprünglich wollten sie im ehemaligen Friseurhäuschen in der Ruffiniallee ein Übungscafé einrichten. Hier sollten Menschen mit Behinderung Arbeitsabläufe in der Gastronomie trainieren, so dass sie alle Stationen professionell durchlaufen können. Es sollte die Voraussetzung sein, für ein eigenes Café, das ganz im Sinne der Inklusion geführt wird: Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten zusammen. Die Verwirklichung des Traums scheiterte allerdings an den hohen Sanierungskosten für das Friseurhäuschen, sagte die Vereinsvorsitzende Sybille Madadkar.

Stattdessen starten die Traumwerker nun gleich mit einem professionellen Cafébetrieb. Dienstags, mittwochs und donnerstags haben sie mit ihren Projektpartnern das Lokal "Gräfelfinger" von 11 bis 17 Uhr samt Mitarbeitern gemietet. Neu integriert ins Serviceteam werden ein junger Mann mit Behinderung und ein Mitarbeiter aus dem Traumwerker-Team, der ihm zur Seite steht und bei der Einarbeitung assistiert. "Ziel ist es, Strukturen zu schaffen, so dass alle gleichberechtigt und auf Augenhöhe zusammenarbeiten können", sagt Madadkar. Arbeitsabläufe von der Bestellung über das Bedienen der Kaffeemaschine bis hin zum Kassieren sind so zu gestalten, dass alle im Team die Stationen gleichberechtigt meistern können.

Das Konzept soll auf andere Cafés übertragbar sein. Denn das große Ziel ist immer noch ein ganz eigenes, inklusiv geführtes Traumcafé mit Geschenkeladen nach dem Vorbild der deutschlandweit von Behindertenwerkstätten geführten Samocca Cafés, sagt Madadkar.

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