Gräfelfing:"Die SPD ist da, wir machen mit"

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Sieht sich als Übergangslösung an: die 61-jährige Rechtsanwältin Anette Kitzmann-Waterloo. (Foto: Corinna Guthknecht)

Anette Kitzmann-Waterloo tritt als Bürgermeisterkandidatin an

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Bei der Kommunalwahl im kommenden Frühjahr können Gräfelfinger Wähler aus dem Vollen schöpfen: Nachdem am Samstag auch die SPD beim Sommerfest zum 100. Jahrestag des Ortsvereins eine Kandidatin präsentiert hat, stehen sechs Bürgermeisterkandidaten zur Wahl. Für die SPD tritt Anette Kitzmann-Waterloo an, die im vergangenen Herbst zur Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt worden war. Die Kandidatur hat auch symbolischen Charakter, sagt sie: "Die SPD ist da, wir machen mit", laute das Credo des Aufbruchs.

Die schlechten Wahlergebnisse bei der Bundestags- und der Europawahl für die SPD haben Spuren bis in die Ortsvereine hinein hinterlassen. Kitzmann-Waterloo sah es kurz nach der Europawahl als große Aufgabe an, sowohl Wähler als auch die eigenen Mitglieder zu überzeugen, sich weiter in der SPD zu engagieren. Selbst geht sie jetzt beispielhaft voran und hat sich zur Bürgermeisterkandidatur entschlossen. Ob es sich angesichts ihres Alters - sie ist 61 Jahre alt - lohne, für eine Amtszeit anzutreten, habe sie sich durchaus gefragt. Aber Jüngere haben sich derzeit nicht gefunden. "Ich sehe mich als Übergangslösung." Neue, junge Mitstreiter zu gewinnen bleibe Zukunftsaufgabe. Von der Idee, einen der bereits aufgestellten Kandidaten zu unterstützen, sei man abgekommen. "Wir haben ein eigenes Programm und dafür brauchen wir einen eigenen Kandidaten", betont die Rechtsanwältin, die seit 1985 in Gräfelfing lebt.

Überhaupt wird die SPD mit einer "ganz neuen Mannschaft" antreten, gibt sie bekannt: Gemeinderat Ralf Brandtner sei umgezogen und stehe deshalb nicht mehr zur Wahl, die Fraktionskollegen Franz Lang und Michael Langer werden sich auf die hinteren Ränge der Gemeinderatsliste zurückziehen. Eine neue SPD-Gemeinderatsfraktion wolle konstruktiv und lösungsorientiert mitarbeiten, betont Kitzmann-Waterloo. Bei den Sachthemen stehen, wie bei den anderen Kandidaten, Lösungen zur Bewältigung der Verkehrsbelastung und des Wohnraummangels ganz vorne. Kitzmann-Waterloo, die ihre beiden inzwischen erwachsenen Söhne allein großgezogen hat, ist es wichtig, dass alle Bevölkerungsgruppen Wohnraum in Gräfelfing finden. Gleichzeitig müsse sich die Kommune gegenüber der Stadt München ihre Eigenständigkeit bewahren. "Es ist nicht unsere Aufgabe, Münchner Probleme zu bewältigen."

© SZ vom 22.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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