Gräfelfing:Das große Rieseln

Landkreis genehmigt Kiesabbau zwischen Gräfelfing und Planegg

Jetzt ist es offiziell: Der Landkreis München hat den Kiesabbau auf einem bisher noch unberührten Areal an der Gemeindegrenze zwischen Gräfelfing und Planegg genehmigt. Die 5,84 Hektar große Fläche, Martinsrieder Feld genannt, schließt an das bestehende Kieswerk auf Gräfelfinger Flur an. Im Südwesten und im Osten grenzt das neue Abbaugebiet nah an die Wohngebiete. Der Kiesabbau ist befristet bis Ende Juni 2021. Danach muss die Grube verfüllt werden.

Da hilft kein Jammern und Klagen - die Gräfelfinger und Planegger Gemeinderäte können den Kiesabbau der Firma Glück auf dem Martinsrieder Feld nicht verhindern. Vor allem die Planegger hatten zuletzt immer wieder ihren Missmut über das neue Abbaugebiet und den Bau einer weiteren Transportbetonmischanlage auf dem Gelände geäußert, der zudem noch folgen soll. Doch ändern konnten sie bislang nichts daran. Für das Gelände besteht Bestandsschutz, die Genehmigung für den Abbau auf dem Martinsrieder Feld besteht schon seit den 1960er Jahren. Jetzt wurde sie lediglich geändert und den aktuellen Bedingungen angepasst.

Der Bescheid sieht vor, dass die entstehende Kiesgrube fünf Jahre nach Beginn des Abbaus wieder verfüllt sein muss. Innerhalb eines weiteren Jahres ist sie zu rekultivieren. Bevor die Grabungen beginnen, muss die Firma Glück Sicherheitsvorkehrungen treffen, um die Wohnbereiche abzuschirmen: Ein etwa sechs Meter hoher Lärmschutzwall entlang des Abbaugebiets ist an der Südostseite zu errichten, außerdem ein Staubschutzwall entlang der Ostseite, hin zur Planegger Wohnbebauung. Der Betrieb der Anlage ist laut Bescheid werktags zwischen sieben und 20 Uhr erlaubt, aufgrund einer privatrechtlichen Einigung mit der Gemeinde Planegg soll der Betrieb aber nur bis 17 Uhr dauern.

Der Kiesabbau auf dem Areal kann damit beginnen, aber nur theoretisch. Denn es ist damit zu rechnen, dass Bürger wie auch die Gemeinde Planegg selbst Rechtsmittel gegen den Bescheid einlegen. Das kann den Kiesabbau kaum verhindern, aber durchaus verzögern.

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