"Gottlos glücklich"-Buskampagne:Höllenfahrt durch München

Glauben oder nicht glauben ist die Frage bei der "Gottlos glücklich"-Stadtrundfahrt durch München. Selbst Gottkenner sind allerdings nicht immer auf dem richtigen Weg.

Anna Fischhaber

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Glauben oder nicht Glauben ist die Frage bei der "Gottlos Glücklich"-Stadtrundfahrt durch München.

Ein knallroter Doppeldecker sorgt an diesem Samstag für Aufsehen hinter dem Münchner Hauptbahnhof. "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" steht auf dem Gefährt, mit dem die Berliner Religionsgemeinschaft für eine nichtreligiöse Weltsicht wirbt.

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Doch die Christen wollen den Zweiflern nicht kampflos die Deutungshoheit überlassen - in die Elisenstraße sind gleich zwei Busse mit Alternativslogans gekommen, um die Ungläubigen zu bekehren. Der schneeweiße Bus mit der Aufschrift "Und wenn es ihn doch gibt ... Gottkennen.de?" verfolgt die Atheisten bereits seit Tagen.

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Gleich dahinter parkt nun ein verbeulter Campingbus mit Münchner Kennzeichen und der Bitte "Lies die Bibel!". Christliche Drogenarbeit (CDA) nennt sich der freikirchliche Verein. Vom Besuch der atheistischen Buskampagne ist Mitglied Klaus begeistert: "Man hat viel zu selten die Gelegenheit mit Andersdenkenden über den Glauben ins Gespräch zu kommen."

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Sein Kollege Steffen (links) stürmt derweil mit Putzeimer und Lappen bewaffnet zum Bus der Gottlosen und beginnt zu schrubben. "Wir wollen zeigen, dass wir gute Menschen sind" erklärt er dem verwunderten Fernsehteam stolz.

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Assunta Tammelleo, Vorsitzende des Bundes für Geistesfreiheit und Koordinatorin des Münchner Aufenthaltes, kann bei so viel Nächstenliebe nur staunen. Am Sonntag steht noch die christlich-sozial geprägte Provinz, einschließlich Stoibers Heimat Wolfratshausen und Kloster Schäftlarn, auf dem Fahrplan.

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In dem roten Doppeldecker der Ungläubigen haben derweil zwischen Plastikblumen und "Religion kann ihr Sexualleben schädigen"-Aufklebern Touristen, Skeptiker und neugierige zusammengefunden. Ein Schwabinger Künstler verteilt selbstgemachten Heilig-Geist-Schnaps. Dann geht es los.

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Lenbachplatz, Maximilianstraße, Odeonsplatz, Ludwigstraße - unermüdlich kurvt der Bus durch die Innenstadt. Ab und an sieht man verwunderte Passanten, die mit dem Finger auf das rot leuchtende Gefährt mit der seltsamen Aufschrift zeigen, einige Touristen zücken ihre Kamera.

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"Jetzt wird es ernst, jetzt geht der Streit zwischen Kirche und Gesellschaft richtig los", sagt Fahrgast Bernhard Thomas, der sich selbst als Skeptiker bezeichnet. Doch zumindest auf der Straße ist nichts davon zu merken.

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Dann beginnt der Pressesprecher mit seiner Rede. Langsam kommen die Gottlosen auf Touren als am Siegestor plötzlich der weiße Gottkenner-Bus links vorbeizieht. Der Gottlos-Fahrer drückt aufs Gas und biegt blitzschnell in eine Seitenstraße ab, während die Christen an einer Ampel warten müssen. Bald sind sie außer Sichtweite. Selbst Gottkenner sind eben nicht immer auf dem richtigen Weg

(sueddeutsche.de/pfau)

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