Theater:Bairische Schlachtplatte

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Noch ist alles friedlich: Alex (Mathias Ransberger) und Annette (Cornelia Pollak) zu Besuch bei Veronika (Ina Meling) und Micha (Sebastian Edtbauer). (Foto: Markus Wagner)

Yasmina Rezas "Gott des Gemetzels" als Mundart-Heimatdrama im Heppel & Ettlich.

Von Barbara Hordych, München

Einmal ausgesprochen, erschien den beiden Freunden, die sich noch vom Studium an der Otto-Falckenberg-Schule her kennen, die Idee unglaublich reizvoll: Yasmina Rezas seit 2006 international erfolgreiche Gesellschaftssatire "Der Gott des Gemetzels" in bairischer Mundart aufzuführen. Die Besetzung stand auch schon fest. Johannes Rieder wollte Regie führen, Sebastian Edtbauer die Übersetzung besorgen und darüber hinaus auch gemeinsam mit Matthias Ransberger sowie Cornelia Pollak und Ina Meling die Rollen der beiden wohlsituierten Ehepaare übernehmen. Die sich eines Abends treffen, weil der Sohn des einen Paares dem Sohn des anderen Paares bei einem Streit mit einem Stock zwei Vorderzähne abgebrochen hat. Was als friedvolle Übereinkunft zwischen Erwachsenen mit zivilisierten Umgangsformen beginnt, entpuppt sich schließlich als verbales "Gemetzel" mit wechselnden Koalitionen. In dessen Verlauf Handys in Vasen ertränkt werden und auch schon mal auf den Tisch gekotzt wird. Masken fallen, nicht zuletzt auch die der Eltern des verletzten Jungen. Obwohl sie Gewalt strikt ablehnen, müssen sie zugeben, den Hamster ihrer Kinder heimlich ausgesetzt und damit getötet zu haben.

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