Die schwul-lesbischen Ampelpärchen im Glockenbachviertel werden zumindest vorerst nicht zur Dauereinrichtung. Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle lehnte einen Vorstoß der Stadträte Lydia Dietrich, Dominik Krause (beide Grüne) und Thomas Niederbühl (Rosa Liste) ab, die Symbole einer offenen Stadtgesellschaft für längere Zeit von den Fußgängerampeln herableuchten zu lassen. Die roten und grünen Pärchen dürften nur acht Wochen lang verwendet werden - so sehe es die Vereinbarung mit dem Magistrat der Stadt Wien vor, der zusammen mit einem Designerbüro über die Rechte an den Figuren verfügt.
Zudem tauchen die unter einem Herz stehenden Liebespaare weder in der Straßenverkehrsordnung noch in den Richtlinien für Lichtsignalanlagen auf. Dort bilde das DDR-Ampelmännchen die einzige Ausnahme von den herkömmlichen Symbolen. Das Kreisverwaltungsreferat müsse erst klären, ob die bundesweit zuständigen Stellen mit einer solchen "Interpretation" der Vorschriften einverstanden sind. Die bisherige befristete Erlaubnis habe die Stadt nur ausnahmsweise gegeben.
Blume-Beyerle will das Thema im Deutschen Städtetag ansprechen. Falls die Kommunen die Ampelpärchen befürworteten, sei eine Initiative zu einer Änderung der Vorschriften auf Bundesebene möglich. Anschließend müsse geklärt werden, ob die Wiener mit einer dauerhaften Verwendung einverstanden sind. Dies alles, so Blume-Beyerle, nehme voraussichtlich einige Zeit in Anspruch.