Süddeutsche Zeitung

Giftige Tiere im Sea Life:Monster des Meeres

Im Sea Life sind derzeit die giftigsten Unterwassertiere zu sehen - die Tierpfleger haben sich gewappnet.

Laura Himmelreich

Vor kurzem hüpften die Pfeilgiftfrösche noch durch Helsinki, seit Dienstag springen sie im Olympiapark herum. Sie sind nicht einmal so groß wie ein kleiner Finger, doch ihre leuchtend gelben und blauen Körper signalisieren: "Vorsicht, giftig!" Gemeinsam mit neun anderen Tierarten sind die Frösche Teil einer Wanderausstellung der giftigsten Unterwassertiere, die im Sea Life zu sehen ist.Foto: dpa

Die Seepferdchen mussten weichen, Kofferfische, Korallenwelse und Stechrochen (Foto) zogen gestern in das Meeresaquarium "Sea Life" gegenüber des Olympiaturms ein. Vorbeugend füllten die Tierpfleger den Kühlschrank hinter den Aquarien mit Gegengiften und speicherten im Telefon die Nummer der toxikologischen Abteilung des Klinikums Rechts der Isar ein.Foto: dpa

Am gefährlichsten ist der Biss der Seeschlange. Schmerzen spürt der Gebissene zwar nicht, die Wunde ist kaum zu sehen, doch nach einer halben Stunde verschwindet das Gefühl im betroffenen Körperteil, meist bleibt die Stelle für immer gelähmt. In seltenen Fällen kommt es zu Herz- oder Atemlähmungen - mit tödlichem Ausgang.Damit ein Unfall gar nicht passiert, absolvierten die Pfleger vor Beginn der Ausstellung eine Schulung. Der Tierpfleger Jens Bohn fühlt sich gewappnet. Routiniert dirigiert er bereits die Schlangen mit Hilfe eines Metall-Hakens: "Die sind gar nicht angriffslustig, man muss nur wissen, wie man mit ihnen umgeht."Foto: dpa

Die ersten Besucher der Ausstellung sind die Schüler der sechsten Klasse des Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums. Andreas beobachtet einen Rotfeuerfisch: "Die sehen schön aus," sagt er.Aufgrund ihrer auffälligen Stacheln an den Flossen werden sie häufig in Schau-Aquarien gehalten. Die Fische sind etwa so groß wie ein Din-A4-Blatt.Foto: Haas

Bei einem Angriff stellt der Feuerfisch seine Rückenstacheln auf, dreht sich mit dem Rücken zum Gegner und rammt die Stacheln in seine Beute. Die Stacheln sind giftig, das Sekret dringt in den Körper des Opfers. Es ist wehrlos; der Rotfeuerfisch kann in aller Ruhe seine Beute fressen.Andreas schlurft weiter zu den Schluckspechten. Seine Klassenkameradin Theresa betrachtet währenddessen einen Steinfisch, der seine Bahnen zieht: "Eigentlich finde ich Fische langweilig, aber die hier sind spannend. Mein Lieblingsfisch ist aber trotzdem der Steckerlfisch."Foto: Haas(SZ vom 1.4.2009/Laura Himmelreich/sonn)

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