Giesing:Zeitenwende

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Bemerkenswerter Protagonist: Ludwig Samereier, ehemaliger Agfa-Mitarbeiter und alteingesessener Giesinger mit einem Faible für die US-Geschichte des Viertels, erzählt im Film über seine Zeit bei der Foto-Firma. (Foto: Nominal Film)

Film zeigt Wandel des Agfa-Geländes

Von Milena Fritzsche, Giesing

Zehn Jahre für die Produktion eines Films mögen sehr lang sein. Aber die komplette Umgestaltung eines Viertels im gleichen Zeitraum wirkt vergleichsweise kurz: Es waren umfassende Veränderungen, die sich auf dem ehemaligen Agfa-Areal im Stadtteil Giesing in den vergangenen zehn Jahren vollzogen. Dieses Stück Stadtteilgeschichte - den Wandel vom Industriegelände zum Wohn- und Gewerbequartier - haben die Filmemacher Morgane Remter und Maximilian Plettau ein komplettes Jahrzehnt lang festgehalten. Ihre Dokumentation mit dem Titel "Zeitenwende in Giesing", die in den Jahren von 2007 bis 2017 entstand, hat am Dienstag, 21. November, Premiere.

Auf dem circa 110 000 Quadratmeter großen ehemaligen Gelände der Firma Agfa am Rand des Giesinger Ortskerns wurde 2008 das 1959 erbaute Agfa-Hochhaus spektakulär gesprengt, um Platz für Neubauten zu schaffen. Die Anwohner zeigten sich damals besorgt; sie wussten nicht, was nun aus ihrem Viertel werden würde. Mit diesen Befürchtungen und Ungewissheiten endet der erste Teil des Films, in dem auch ehemalige Agfa-Mitarbeiter und Baubeteiligte ihre Perspektive schildern. Der zweite Teil zeigt das Leben im neuen Quartier. Alteingesessene und neue Bewohner des sogenannten Parkviertels Giesing kommen darin gleichermaßen zu Wort. Ergänzt wurden die Aufnahmen durch Archivmaterial aus den 1920er bis 1990er Jahren.

Das Ergebnis ist am Dienstagabend im Stadtteilkulturzentrum am Giesinger Bahnhofsplatz 1 zu sehen. Die Vorstellung um 19 Uhr ist bereits ausgebucht, deshalb gibt es im Anschluss einen zweiten Termin um 21 Uhr. Auf die circa 50-minütige Filmvorführung folgt eine Diskussion mit den Filmemachern sowie einigen Protagonisten der Dokumentation. Ziel sei es, dass auch die Bewohner des Viertels ins Gespräch kommen, sagt Organisatorin Anna Canins, die sich "nachbarschaftlichen Austausch zur Stadtteilentwicklung" wünscht.

Der Eintritt ist frei. Aufgrund der begrenzten Sitzplätze wird um Anmeldung unter info@stadtteilladen-giesing.de gebeten.

© SZ vom 18.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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