Giesing:Stark und verletzlich

Andreas Kuhnlein
(Foto: Veranstalter)

Holzskulpturen von Andreas Kuhnlein

Vom krabbelnden Säugling über den lässig mit angewinkelten Beinen sitzenden Jugendlichen bis zum gekrümmten Alten - "Stationen des Lebens" zeigt Andreas Kuhnlein derzeit mit seinen beeindruckenden Holzskulpturen in der Lutherkirche an der Bergstraße 3. Der Bildhauer aus dem Chiemgau schafft diese ausdrucksstarken Figuren mit der Motorsäge. Sein Rohstoff sind vom Sturm gefällte Baumstämme. Daraus erwächst unter seinen Händen neues Leben, das der Schriftsteller Gerd Holzheimer einmal so beschrieben hat: "Er schaut durch die Oberfläche hindurch, die Fassade, die Maske, die Rolle, und heraus kommen zwei extreme Pole unseres Seins: unsere Verletzlichkeit und zugleich die latent vorhandene Bereitschaft, andere zu verletzen." Bei aller Stärke, die sich allein schon im soliden Material Kuhnleins manifestiert, wirken seine Charaktere durch die Zeichnung, die er dem Holz gibt, eigentümlich brüchig.

Die Kunst des Bildhauers lässt sich noch bis 26. November in der Lutherkirche studieren. Die Ausstellung ist jeweils geöffnet Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9 bis 14 Uhr; Montag und Donnerstag von 9 bis 19 Uhr. Führungen und Gespräche mit Kuhnlein gibt es am Sonntag, 22. Oktober und 26. November, jeweils nach dem Gottesdienst um 11.15 Uhr.

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