Giesing/Harlaching:Spielplatz statt Biotop

Haus für Kinder will Grünstreifen nutzen, die Stadt ist dagegen

Von Julian Raff, Giesing/Harlaching

Das am Südende des FC-Bayern-Geländes gelegene städtische Haus für Kinder an der Säbener Straße 61 verfügt zwar über einen Außenbereich mit 900 Quadratmetern für seine knapp 150 Kinder, könnte aber zusätzliche Spielflächen gut brauchen. Einen südlich und östlich angrenzenden zugewucherten Grünstreifen unterhalb des Hohen Weges darf die Kita aber nach wie vor nicht nutzen, obwohl er der Stadt gehört und verkehrssicher eingezäunt ist.

Im Januar hatte der Bezirksausschuss (BA) auf Antrag der SPD einstimmig gefordert, die Flächen, gerade in Corona-Zeiten, den Kindern zugänglich zu machen. Als Antwort darauf verweisen Bau- und Schulreferat (RBS) auf die "besonderen Entwicklungsmaßnahmen", denen die Fläche gewidmet sei. Hier seien naturnahe "Biotopvernetzungsflächen auszubilden und dem Entwicklungsziel entsprechend zu schützen". Alternative Außenspielflächen für die Kita fänden sich in den öffentlichen Grünanlagen oberhalb des Hohen Weges sowie jenseits der Säbener Straße am Tiroler Berg, so die Auskunft aus dem RBS.

Wie auch Erzieherinnen der Kita im BA erklärt hatten, würde sich die Nachbarfläche als geschützter Raum jedoch ideal anbieten. Die Kita-Leitung hat keine Veränderung des Geländes im Sinn, das vor dem Bau der Kita als Baseballplatz eines Deutsch-Amerikanischen Vereins genutzt worden war. Wünschenswert wäre allenfalls die Beseitigung eines früher vom Platzwart genutzten Schuppens, der kaum zum Biotop-Charakter beitragen dürfte. Nach städtischer Auskunft hat die Kita, offenbar im Vertrauen auf die BA-Offensive, keinen offiziellen Bedarf an der Fläche angemeldet. Das Gremium will dies überprüfen und noch einmal an die Stadt herantreten.

© SZ vom 04.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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