Süddeutsche Zeitung

Giesing:Geduld zahlt sich aus

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Nach langen Verzögerungen wird die bessere Überquerung der Chiemgau- und der Tegernseer Landstraße nun endlich Realität. Der Beginn des barrierefreien Ausbaus ist für das Frühjahr 2018 geplant

Von Thomas Kronewiter, Giesing

Wann man sich die ersten Gedanken zu einer besseren Überquerung der Chiemgau- und der Tegernseer Landstraße gemacht hat, wissen vermutlich allenfalls noch die Stadtteilmanager des Projektes "Soziale Stadt", die genaue Protokolle führen. Nun aber werden zwei lange vorbereitete Projekte tatsächlich Realität - selbst wenn der eigentliche Baustart erst im Laufe des kommenden Jahres angesetzt ist.

Den barrierefreien Ausbau der Fuß- und Radwegunterführung an der Otker-straße unter der Tegernseer Landstraße lässt sich die Stadt 2,6 Millionen Euro kosten, den barrierefreien Ausbau der Fuß- und Radwegunterführung unter der Chiemgaustraße zwischen Neuschwanstein- und Scharfreiterplatz 1,7 Millionen Euro. 60 Prozent der förderfähigen Kosten erhält die Stadt dabei als staatliche Mittel zurück, dafür sorgt das Förderprogramm von Bund, Ländern und Gemeinden, "Die Soziale Stadt".

Die Aufwertung der dunklen und nicht behindertengerechten Passage an der Otkerstraße hat durch die Bebauung des Agfa-Areals an Dringlichkeit gewonnen. Zwar kam eine Machbarkeitsstudie noch 2012 zu dem Schluss, dass eine rollstuhlgerechte Ausführung am fehlenden Platz scheitern würde, doch hat die Kooperationsbereitschaft der Manager des anliegenden Motels doch noch eine Lösung ermöglicht. Östlich der Tegernseer Landstraße entsteht eine Treppe mit begleitender Rampe, zusätzlich ein Aufzug, dessen Betrieb nun die Motel-Gruppe übernimmt - wenigstens für 25 Jahre. Westlich der viel befahrenen Stadtautobahn entsteht eine barrierefreie Rampenanlage mit Zwischenpodesten. Außerdem will das städtische Baureferat den "unattraktiven Angstraum" heller und freundlicher gestalten - realisiert werden sollen ein neuer Bodenbelag, eine heller Decke, eine verbesserte Beleuchtung und viel Farbe.

An der Chiemgaustraße besteht die Chance für eine Lösung aus einem Guss, da ohnehin auf dem Grundstück an der Pöllatstraße ein Nachbarschaftstreffpunkt entsteht, der Ende des kommenden Jahres eröffnen soll. Nördlich der Chiemgaustraße entstehen parallel dazu eine schneckenförmige Rampe mit Zwischenpodesten sowie zwei Treppenaufgänge. Auch dort ist an eine verbesserte Beleuchtung und Farbe an den Wänden gedacht. Der Zugang zur Unterführung südlich der Chiemgaustraße ist als eigenes Projekt vorgesehen, für das die Gartenbauabteilung des Baureferates verantwortlich zeichnet.

Geplant ist ein flach geneigter, barrierefreier Weg; die vorhandene Treppe wird nachgerüstet. Entlang der Chiemgaustraße lässt das Baureferat zudem eine gläserne Schutzwand errichten, welche die Grünanlage am Scharfreiterplatz punktuell vom Verkehrslärm auf dem Ring abschirmt.

Von Herbst 2017 sollen bei beiden Vorhaben störende Kanäle und Kabel verlegt werden, von Frühjahr bis Ende 2018 wird dann jeweils neu gebaut.

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Quelle:
SZ vom 27.10.2016
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