Giesing:Familiäres Bedürfnis

So selten ist das nicht, dass sich Menschen das heimische Klo als Rückzugsort wählen - um ungestört ein paar Seiten lesen zu können oder einfach mal Ruhe zu haben vor den Mitbewohnern. Die Belgraderin Zoe Gudović lebte mit ihrer Familie - sie waren zu sechst - in einem 36-Quadratmeter-Apartment. "Mein Wohnzimmer, also mein eigenes Zimmer, war die Toilette!", erzählt die Kulturmanagerin. In diesem Raum hätten sich ihr Wissen und ihre Gefühle entwickelt. Und an einem Ort vergleichbar dem ihrer Vergangenheit empfängt sie am Freitag und Samstag, 9. und 10. Februar, von 11 bis 18 Uhr Gäste für 15 Minuten auf eine Tasse Tee: im "KloHäuschen", dem Kunstraum an der Großmarkthalle, Thalkirchner Straße/Ecke Oberländerstraße. Innerhalb des Theater- und Performance-Festivals Magdalena München, einer Veranstaltung des internationalen Netzwerks von Frauen, die noch bis April läuft, will Gudović mit Besuchern in Kontakt kommen oder auch aus Liebeskarten wahrsagen. Seine Eindrücke kann man anschließend auf einem Stück Klopapier hinterlassen. Für Freitag, 23. Februar, ist von 18 bis 20 Uhr ein "final event" an diesem öffentlichen Rückzugsraum geplant. Die Installation im kleinen Raum ist bis dahin jederzeit einsehbar.

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