Geplanter Großalarm:Auch 500 Katastrophenschützer sind bei der Anti-Terror-Übung dabei

Geplanter Großalarm: Keine Übung, sondern den Ernstfall gab es am 31. Dezember 2015 wegen einer Terrorwarnung am Hauptbahnhof - passiert ist zum Glück nichts.

Keine Übung, sondern den Ernstfall gab es am 31. Dezember 2015 wegen einer Terrorwarnung am Hauptbahnhof - passiert ist zum Glück nichts.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch findet am Hauptbahnhof eine große Anti-Terror-Übung statt.
  • Mehr als 2000 Akteure werden teilnehmen, einige Züge müssen umgeleitet werden.
  • Auch im Norden des Landkreises wird es einen Einsatzort geben.

Von Martin Bernstein

An der Anti-Terror-Übung "Lelex", die in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch in einem abgesperrten Teil des Münchner Hauptbahnhofs stattfinden soll, werden sich auch 500 Einsatzkräfte aus dem Bereich des Katastrophenschutzes beteiligen. Das hat die Berufsfeuerwehr am Freitag bekanntgegeben. Damit steigt die Zahl der Akteure auf mehr als 2000. Sie werden unter möglichst realitätsnahen Bedingungen die Bekämpfung von Attentätern trainieren. Ihre echten Waffen müssen die Beamten von Landes- und Bundespolizei zuvor abgeben und durch gekennzeichnete Waffen mit Platzpatronen ersetzen. Ein zweiter Einsatzort wird ein Polizeigelände im Norden des Landkreises München sein. Das Landratsamt München ist in die Vorbereitung der Großübung ebenso eingebunden wie die Deutsche Bahn, die einige Züge umlenken und ihre Reisenden informieren muss, sowie das Landeskriminalamt.

Sämtliche Organisationen des Katastrophenschutzes in der Landeshauptstadt sind an der Übung beteiligt. Berufs- und Freiwillige Feuerwehr, haupt- und ehrenamtliche Kräfte aller Münchner Hilfsorganisationen, das Technische Hilfswerk und die Münchner Kliniken sollen die Bewältigung einer Terrorlage und den "Massenanfall von Verletzten" trainieren. Bei einer ähnlichen Übung Ende März in Frankfurt waren 700 Polizeischüler als Komparsen im Einsatz. Mindestens genausoviele werden es auch in München sein.

Wie im Ernstfall wird auch ein Krisenstab eingerichtet werden, ebenso Sammelstellen, an denen man sich um die Betroffenen kümmert. Auch das Kriseninterventionsteam wird beteiligt sein. Im Gegensatz zur Feuerwehr hält sich die Polizei bisher mit Zahlen bedeckt. In Frankfurt übten rund 500 Polizisten die Terrorabwehr, in München sollen es doppelt so viele sein. Die Polizei steht vor einer zweifachen Herausforderung: Die Übung soll der Wirklichkeit nahe kommen - gleichzeitig sollen die Schüsse und Detonationen, die Blaulichtfahrzeuge und die geschminkten Verletzten keinesfalls die Stadt in Panik versetzen. Deshalb wurden Hotels und Geschäfte im Bahnhof und an der Arnulfstraße schon informiert.

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