Süddeutsche Zeitung

Generalsanierungen:Skandalöse Summen

Warum verschlingen Museen horrende Reparaturkosten?

Zum Interview "Das große Loch" vom 26. Juli:

Im hochinteressanten und erhellenden Interview beziffert Nikolaus Bachler den Sanierungsstau bei der Staatsoper auf 180 Millionen Euro. Ein "imposanter", ich möchte sagen skandalöser Betrag! Aber mutmaßlich gibt es keinen Aufschrei in der Öffentlichkeit und in den Medien. Warum eigentlich nicht? Sind wir mittlerweile schon so abgestumpft angesichts ständig neuer Rekordsummen? Deutsches Museum, Gasteig, Stadtmuseum, Neue Pinakothek (um nur einige Beispiele aus dem wohlorganisierten Bayern und München zu nennen): Überall stehen Generalsanierungen im teils hohen dreistelligen Millionenbereich an. Wäre das nicht vermeidbar gewesen?

Kann man es einfach hinnehmen, dass in der Neuen Pinakothek keine vierzig Jahre nach Eröffnung Eimer aufgestellt werden müssen, weil es allerorten durch das Dach tropft, und mithin das Haus für Jahre geschlossen sein wird, um es für unfassbar viel Geld instand zu setzen?

Meines Erachtens wurden und werden hier über alle Ebenen hinweg in grober Weise Pflichten verletzt, was den Steuerzahler teuer zu stehen kommt. Gäbe es in den Häusern selbst ein kompetentes und funktionierendes technisches Management, würden Behörden ihrer Aufsichtspflicht nachkommen und würde die Politik in Stadt und Staat ihre Finanzierungsaufgaben erfüllen, wäre der einwandfreie laufende Betrieb gewährleistet und wären solche Radikaleingriffe absolut vermeidbar.

Wer zieht die Verantwortlichen endlich zur Rechenschaft?

Oliver Meyer, München

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Quelle:
SZ vom 24.08.2019
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