Gedenken:Das sind die Geschichten der Opfer des Olympia-Attentats von 1972

Die Lebensläufe von elf Isrealis und einem Deutschen, die bei dem Anschlag ums Leben kamen, sind auf Tafeln an der Gedenkstätte in München geschrieben - gegen das Vergessen.

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David Berger

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Geboren am 24.4.1944 in Cleveland/USA, begann als 13-Jähriger mit dem Gewichtheben. Trotz Promotion in Jura entschied er sich für eine Sportlerkarriere. Er wanderte nach Israel aus, um an den Spielen teilnehmen zu können. Berger erstickte in der Nacht zum 6.9.1972 im brennenden Hubschrauber in Fürstenfeldbruck.

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Anton Fliegerbauer

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Quelle: picture-alliance/dpa

Geboren am 4.3.1940, wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Westerndorf, Niederbayern, auf. Am 5.9.1972 wurde die Einheit des Polizeiobermeisters nach Fürstenfeldbruck beordert. Fliegerbauer starb im nächtlichen Feuergefecht mit den Terroristen. Er hinterließ seine Frau und seinen vierjährigen Sohn.

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Ze'ev Friedman

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Am 10.6.1944 in Prokopjewsk geboren, emigrierte mit seinen Eltern nach Israel. Dort arbeitete er als Sportlehrer. Die Olympischen Spiele sollten der Höhepunkt seiner Karriere als Gewichtheber werden. Friedman starb am 6.9.1972 an seinen Schussverletzungen auf dem Flugfeld in Fürstenfeldbruck.

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Yossef Gutfreund

Denkmal

Quelle: dpa

Am 1.11.1931 in Chișinău geboren, überlebte den Holocaust in Verstecken in Rumänien und Ungarn. Mit seiner Familie emigrierte Gutfreund nach Israel. Der zweifache Vater begeisterte sich für den Ringersport und wurde Kampfrichter. Gutfreund ermöglichte einem Gewichtheber die Flucht vor den Terroristen. Er selbst wurde erschossen.

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Eliezer Halfin

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Am 18.6.1948 in Riga geboren, war schon als Jugendlicher erfolgreich im Freistil-Ringen. Neben dem für Einwanderer verpflichtenden Hebräischkurs trainierte er im nationalen Sportzentrum weiter für sein großes Ziel Olympia. Halfin wurde in der Nacht zum 6.9.1972 auf dem Flugfeld in Fürstenfeldbruck erschossen.

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Yossef Romano

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Am 15.4.1940 in Bengasi/Libyen geboren, floh mit seinen Eltern und den zehn Geschwistern nach Palästina. Am 5.9.1972 überfielen die Terroristen die Athleten und schossen Romano nieder, weil er sich wehrte. Den Leichnam des jüdischen Gewichthebers ließen sie den ganzen Tag in einem Raum mit den Geiseln liegen.

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Kehat Schor

Denkmal

Quelle: dpa

Geboren am 21.2.1919, überlebte den Holocaust versteckt in den rumänischen Karpaten. In Israel findet der bekannte Sportschütze eine Anstellung als Trainer, bald übernimmt er die Nationalmannschaft. Schor stirbt am 6.9.1972 beim missglückten Befreiungsversuch in Fürstenfeldbruck durch eine Schussverletzung.

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Amitzur Shapira

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Geboren am 9.7.1932 in Tel Aviv, war in jungen Jahren ein erfolgreicher Leichtathlet. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er als Sportlehrer und betreute Leistungssportler, in München eine Hürdenläuferin, die sich für das Halbfinale qualifizierte. Shapira verblutete in der Nacht zum 6.9.1972 in einem der beiden Hubschrauber.

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Mark Slavin

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Geboren am 31.1.1954 in Minsk, war in der Sowjetunion Jugendmeister im Ringen. Drei Monate vor den Olympischen Spielen gelang ihm die Ausreise nach Israel. Die Terroristen nahmen Slavin als Geisel und erschossen ihn am 6.9.1972 in einem Hubschrauber in Fürstenfeldbruck. Am Tag zuvor wäre sein erster Ringwettkampf gewesen.

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Andrej Spitzer

München 1972: Getötete israelische Geiseln; Muc72 Israel

Quelle: picture-alliance / dpa

Geboren am 4.7.1945 in Timişoara/Rumänien, war seit früher Jugend begeisterter Fechter. In München trainierte er zwei Fechter, beide entkamen der Geiselnahme. Spitzer wurde von den Terroristen in Fürstenfeldbruck erschossen. Zwei Monate vor den Olympischen Spielen war er Vater einer Tochter geworden.

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Yakov Springer

München 1972: Israelische Terror-Opfer

Quelle: picture-alliance / dpa

Am 10.6.1921 in Kalisz/Polen geboren, überlebte als einziges Mitglied seiner Familie den Holocaust. In Israel baute der Sportlehrer den Gewichtheber-Sport auf. Der 6.9.1972 wäre der letzte Einsatztag des erfahrenen Kampfrichters gewesen. Springer starb in Fürstenfeldbruck an den Folgen seiner Schussverletzungen.

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Moshe (Muni) Weinberg

Von Terroristen ermordeteter israelischer Sportler bei der Olympiade 1972

Quelle: picture-alliance / dpa

Geboren am 19.9.1939 in Haifa, wurde mehrmals israelischer Meister im Ringen und arbeitete später als Trainer. In München betreute er Halfin und Slavin. Weinberg wurde am 5.9.1972 das erste Opfer der terroristischen Angreifer. Weil er sich wehrte, schossen sie ihn nieder. Er verblutete in der Connollystraße. Fotos: dpa, Texte: NT

© Sz.de/libo
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