Unter wessen Ägide das Gebäude an der Prinzregentenstraße errichtet wurde, das heute das Bayerische Wirtschaftsministerium beherbergt, ist deutlich zu sehen: An einem Teil des Gebäudes prangen Beton-Stahlhelme über der obersten Fensterreihe. Über dem Eingang hocken zwei steinerne Adler, sie stehen für die Luftflotte der Wehrmacht. Und wer sich der Anlage von der Oettingenstraße her nähert, erblickt in den Fenstergittern der Außenmauer geschwungene Hakenkreuze.
Von 1938 bis 1945 residierte in diesem Gebäude die Münchner Verwaltungszentrale der Luftwaffe. Im sogenannten Luftgaukommando wurden nicht nur die Luftrüstung und der Luftkrieg geplant sowie die Luftabwehr koordiniert, sondern später auch die Entschärfung von Blindgängern organisiert. Diese gefährliche, oft tödliche Arbeit erledigten Häftlinge aus dem Konzentrationslager Dachau, die zuvor notdürftig im Bombensuchen und Sprengen geschult wurden. Der wuchtige Bau, den heute der Freistaat nutzt, ist im Jahr 1938 nach Plänen von German Bestelmeyer fertiggestellt worden. Der "Reichskultursenator" lehrte an der Technischen Hochschule München, der heutigen Technischen Universität.