Tohru Nakamura hat einmal gesagt, man könne sich einen Michelin-Stern auch "in einem Straßenimbiss erkochen". In einem richtigen Restaurant (Geisels Werneckhof) hat Nakamura sogar zwei Sterne geschafft - und nun auch 19 von 20 möglichen Punkten im Gault & Millau, dazu kommt der Titel "Koch des Jahres". Nakamura lernte unter anderem in japanischen Sternerestaurants, bevor er in seine bayerische Heimat zurückkehrte.
Ebenfalls nicht in einem Straßenimbiss muss Jan Hartwig kochen, Küchenchef des Atelier im Bayerischen Hof. Er holte, wie Nakamura, 19 Punkte, einen mehr als im Vorjahr. Die Jury des Gastro-Guides Gault & Millau hatte Hartwig bereits 2016 zum "Aufsteiger des Jahres" in Bayern ernannt. Die Begründung? "Alles ist stets handwerklich perfekt und aromatisch bis ins i-Tüpfelchen", urteilten die Kritiker. Kein Wunder, kommen die Menüs des Küchenchefs tatsächlich wie kleine Kunstwerke daher.
Über 18 Punkte der Feinschmeckerjury darf sich Bobby Bräuer vom Esszimmer in der BMW-Welt freuen. Das Esszimmer wartet mit einer Mischung aus Luxus-Interieur und gemütlicher Lounge auf, und aus der Küche schickt der Spitzenkoch neben gutem Essen auch eine Portion Gelassenheit. Er wünscht sich, dass seine Gäste ihren Abend im Restaurant "ohne die früher so übliche Steife" genießen, schreibt er auf der Webseite des Hauses.
Auch für Hans Haas vom Nobelrestaurant Tantris lautet das Urteil in diesem Jahr wieder: 18 Punkte. "Die Milchlammschulter, im Ofen mit viel Rosmarin geschmort, ist so butterzart, dass man das Fleisch mit dem Löffel (!) vom Knochen lösen kann", befand die Jury 2018 bei der Auszeichnung.
Auf hohem Niveau (17 Punkte) kochen Christoph Kunz im Restaurant Alois des Feinkosthauses Dallmayr...
... und Ali Güngörmüs in seinem Restaurant Pageou, auf das er sich seit einiger Zeit ganz konzentriert.
Ebenfalls 17 Punkte erhalten in diesem Jahr das Les Deux von Fabrice Kieffer mit Chefkoch Edip Sigl...
... und Maurice Kriegs von Schuhbecks Fine Dining im Boettners, in dem er im Vorjahr als "Junges Talent 2018" ausgezeichnet wurde. Das frühere Spitzenlokal Boettners hatte Alfons Schuhbeck Ende 2016 übernommen und sich dazu seinen Meisterschüler geholt. Schuhbeck erweiterte damit sein Reich rund um das Münchner Hofbräuhaus. Kriegs Küche im Fine Dining ist asiatisch inspiriert und von außerordentlicher Qualität.
Dominik Kreuzig von der Bavarie in der BMW-Welt zählt zu den "Jungen Talenten", die mit 15 Punkten ausgezeichnet wurden, ebenso wie...
... Joshua Leise und Joannes Maria Kneip vom Mural im Street-Art-Museum an der Hotterstraße. Das Mural ist in der neuen Ausgabe erstmals vertreten.
Besonders viel hat sich eine "Punkte-Etage" tiefer getan. Erstmals werden gleich fünf Münchner Restaurants mit 14 Punkten ausgezeichnet. Dazu zählen das Atlantik in der Zenettistraße,,,
... sowie, als Neueinsteiger: das Restaurant Blauer Bock am Viktualienmarkt...
... das Sparkling Bistro in der Amalienpassage...
... und das "Museum" im Bayerischen Nationalmuseum.
Das Gabelspiel in Giesing gehört ebenfalls zu den Neueinsteigern, denen der Gastroführer 14 Punkte zugestanden hat.