Gastronomie:Verwaiste Alm

Gastronomie: Geschlossen: Schon lange kommen keine Gäste mehr zum Schnitzelessen in die Planegger Alm. Ob das Gasthaus wieder öffnen wird, ist ungewiss.

Geschlossen: Schon lange kommen keine Gäste mehr zum Schnitzelessen in die Planegger Alm. Ob das Gasthaus wieder öffnen wird, ist ungewiss.

(Foto: Catherina Hess)

Planegger Lokal steht steht vergangenem Jahr leer - eine Änderung ist nicht in Sicht

Von Barbara Briessmann, Planegg

"Schee war's" beginnt ein Schreiben an "liebe Gäste, liebe Freunde" im Schaukasten der "Planegger Alm" - dort, wo einst die Speisekarte gehangen hat. Seit mehr als einem Jahr schon ist der Brief zu lesen. Denn am 17. Juni 2016 hatte das bayerische Lokal an der Pasinger Straße 37 a zuletzt geöffnet. Wie es mit ihm weitergehen soll, ist offen. Weder Gemeinde noch Brauerei wissen, was aus der Gaststätte werden soll.

Mehr als siebeneinhalb Jahre waren Juliane und Werner Kuhlmann die Wirte der gut bürgerlichen Wirtschaft. Schnitzel und Schweinsbraten waren die Renner, zubereitet von der Chefin. Sie hatte das Lokal übernommen, das schon unzählige Pächterwechsel hinter sich hatte. Zunächst blieben die Gäste aus, da die Planegger misstrauisch waren, nachdem die Gaststätte so oft unter neuer Führung gestanden hatte. Doch dann sprach sich die gute Küche herum. Einer der Stammkunden war Werner Kuhlmann, der nur acht Monate nach seinem ersten Besuch in der "Planegger Alm" die Wirtin heiratete. Von da an half er nach seinem Arbeitstag am Abend im Service. Bis es nicht mehr ging: "Aus Rücksicht auf unsere Gesundheit haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen", teilten beide mit.

Die Hoffnung der Eheleute: "Wir wünschen uns und Ihnen, dass die Planegger Alm bald wieder ein Treffpunkt sein wird und wir uns hoffentlich - dann als Gäste - wiedersehen werden." Daraus wird auf absehbare Zeit wohl nichts. Das Lokal ist geschlossen, davor steht ein Hendl-Stand vom Wienerwald. "Den haben wir genehmigt", sagt eine Sprecherin der Gemeinde Planegg. Mit der "Alm" habe dieser aber nichts zu tun, wie viele Planegger vermutet haben. Auf Nachfrage bei der Aktienbrauerei Kaufbeuren, die der Bierlieferant der Wirtschaft ist, heißt es: "Wir sind natürlich bestrebt, einen Nachfolger zu finden und haben den ein oder anderen Interessenten in der Vergangenheit gehabt", so Johann Bechteler, der bei der Brauerei für den Raum München zuständig ist. "Doch es kam leider zu keiner Kooperation." Das heißt: Die "Planegger Alm" wird wohl weiterhin geschlossen bleiben. Doch die Kaufbeurer versprechen, weiterhin Interesse am dem Objekt in Planegg zu haben. "Wir sind bemüht, hierfür jemanden zu finden." Bloß wann?

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