Gastronomie:Legere Goldgrube

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"Losgelöst und ungezwungen" soll es werden: Verena und Siegfried Able auf der Baustelle ihres neuen Lokals Leger am Dom. (Foto: Robert Haas)

Wiesnwirt Siegfried Able und seine Tochter Verena eröffnen ein neues Lokal am Dom. Es soll edel und leger zugleich werden.

Von Franz Kotteder

Erstaunlich, dass vorher noch niemand darauf gekommen ist, den Laden in der Liebfrauenstraße und die kleine Espressobar an der Frauenkirche zusammenzulegen. Denn der Durchblick vom Lokal zur südlichen Dompforte ist einmalig. Hier sitzt man, wenn das Restaurant im kommenden Februar eröffnet wird, gewissermaßen im Vorhof zum Paradies. Es wird keine leichte Aufgabe für die Gastronomie, da mitzuhalten.

Siegfried und Verena Able sind aber zuversichtlich, das hinzubekommen. Der Wiesnwirt vom Marstallfestzelt und seine Tochter arbeiten schon eine ganze Weile hin an ihr neues Projekt, das Leger am Dom. So soll es heißen, das neue Restaurant der Familie Able, an einem der attraktivsten Orte der Innenstadt.

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Zu Beginn des Jahres war Able mit dem Hauseigentümer, dem Mühlhäuser Immobilien Management, einig geworden, den früheren Ferrari-Store in der Liebfrauenstraße 29 zu übernehmen. Zusätzlich zu dem Schauraum für die PS-starken Sportwagen pachtete er die Espressobar daneben - und hatte so die Möglichkeit, das ganze Restaurant zum Dom und seinem schönen gotischen Portal hin zu öffnen.

Noch wird umgebaut nach Plänen des Büros Oliver Trump Architekten und der Innenarchitekten von Innenraumdesign aus dem österreichischen Hummelberg. Sie haben Mauerbögen eingezogen aus roten Ziegeln, eine Anspielung auf die nahe Frauenkirche natürlich. Ein Bartresen aus schwarzem Naturstein wird wohl ebenfalls ein Blickfang, recht edel dürften auch die dunkelblauen Samtsitzbänke wirken.

Trotzdem legen die Ables Wert darauf, dass der Name Leger am Dom auch Programm ist: "Losgelöst und ungezwungen sollen sich unsere Gäste fühlen können. Eben ganz leger", sagt Siegfried Able. Er freut sich über die raumhohen Glasfronten, die sich zum Platz hin ganz öffnen lassen: "An schönen Tagen ist das doch ein Traum!"

120 Gäste werden im Restaurant Platz haben, noch einmal 100 draußen auf der Freischankfläche. Verena Able will sich "als rechte Hand" ihres Vaters besonders um das Lokal kümmern. Die 29-Jährige hat eine Ausbildung an der renommierten Hotelfachschule in Innsbruck absolviert und ein Studium in internationalem Management mit Schwerpunkt Dienstleistung. Für sie erfüllt sich jetzt der Traum, "einmal ein eigenes Restaurant zu führen".

Über die Karte hat sie sich schon einige Gedanken gemacht, schließlich ist die Konkurrenz in der Innenstadt groß. "Die Küche wird bevorzugt heimische Produkte verwenden und sie mit moderner Raffinesse zubereiten", sagt sie, "dennoch sind wir auch weltoffen." Auch die Weinauswahl wird sich wohl an den beiden Polen "lässig" und "edel" orientieren, die die Ables als Konzept für ihr Lokal ausgeben.

Man kann das übrigens schon am Signet ablesen, dem Schriftzug "Leger" mit dem leicht gekippten ersten E. Den schiefen zweiten Buchstaben kennt man vom Discounter Lidl, ganz so günstig dürfte es bei den Ables aber nicht werden. Darauf deutet der goldene Grund hin, auf dem der Schriftzug steht. Und eine Goldgrube könnte das Lokal angesichts seiner Lage wohl werden.

© SZ vom 09.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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