Süddeutsche Zeitung

Gastronomie:Biblischer Genuss

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Das Seehaus feiert die "Flavors of Israel" mit dem Jerusalemer Gastkoch Moshe Basson

Von Franz Kotteder

Urlaubsmitbringsel sind meist eine schöne Sache, weil die Freunde der Urlauber dann auch noch was davon haben. Stephan Kuffler war mit der Familie neulich verreist, und was er mitbrachte, bereitete Freunden und Bekannten am Mittwochabend sehr viel Freude. Denn der Großgastronom Kuffler - seiner Familie gehört unter anderem das Spatenhaus, das Seehaus und das Weinzelt - hat den israelischen Starkoch Moshe Basson mit seinem Sohn Ronny vom Jerusalemer Gourmetrestaurant Eucalyptus mitgebracht. Von dessen "biblisch-israelischer Küche" waren die Kufflers so begeistert, dass sie spontan Basson und Sohn fragten, ob sie nicht zwölf Tage lang im Seehaus aufkochen wollten. Warum nicht?, sagten diese. Und so werden die alljährlichen Seehaus-Fischwochen in der Fastenzeit dieses Jahr ersetzt durch Spezialitäten aus dem Land der Bibel - und die übliche Auftaktveranstaltung "Fish & Friends" am Mittwochabend durch "Flavors of Israel".

Was allerdings noch mehr Promis anzuziehen scheint als sonst. Sogar Veronika Ferres kommt mit ihrem Mann Carsten Maschmeyer beinahe pünktlich, was früher, als sie noch öfter im Fernsehen war, selten der Fall war. Dabei dürfen Menschen, die ums Eck wohnen wie die Ferres, eigentlich eh später auftauchen. Uschi Glas ist gekommen mit Dieter Hermann und Sohn Alexander Tewaag, der ehemalige Konzertimpresario Marcel Avram mit seinen Töchtern Jama und Alana. Die Stadtspitze ist durch Bürgermeister Manuel Pretzl und den Wirtschaftsreferenten Clemens Baumgärtner (beide CSU) vertreten.

Gastgeber Stephan Kuffler schwärmt in seiner Begrüßungsrede in den höchsten Tönen von der freundlichen Aufnahme, die er in Israel gefunden habe, und von der kulinarischen Vielfalt. Irritierend findet er da Rundfunkberichte, die von Angriffen der israelischen Luftwaffe auf Gaza handeln, während von den Raketenangriffen der anderen Seite zuvor nicht berichtet wurde. "Würden von Österreich aus 80 Raketen auf uns abgefeuert, dann würden wir da sicher auch mal rüberschauen", so Kuffler. Womit der jahrzehntelange israelisch-palästinensische Konflikt vielleicht etwas verkürzt und das deutsch-österreichische Verhältnis eher unzureichend beschrieben sind, aber Gastgeber Kuffler unterliegt ja keiner journalistischen Sorgfaltspflicht. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde und neben der israelischen Generalkonsulin Sandra Simovich Schirmherrin der Veranstaltung, ist gerührt von Kufflers Begeisterung, kann sie sich aber gut erklären: "Israel ist fröhlich, lebhaft, leidenschaftlich und bunt."

Sie selbst, verrät sie später, hat es in Jerusalem noch nie ins Eucalyptus geschafft: "Da muss man drei Wochen vorher reservieren", sagt sie. Insofern kommt auch sie an diesem Abend erstmals in den Genuss von Bassons Köstlichkeiten, die fast alle auf Gemüse und Kräutern aus Jerusalem und dem Heiligen Land basieren. So gibt es etwa gerösteten Blumenkohl, gegrillte Aubergine mit Granatapfel oder Ceviche vom Wolfsbarsch mit Erdbeeren und Koriander. Das und noch einiges mehr gibt es bis Ende März auch in Form von zwei Degustationsmenüs.

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Quelle:
SZ vom 22.03.2019
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