Gastro Tipps:Die sieben besten Fisch-Restaurants der Stadt

Münchens großes Manko: Es liegt nicht am Meer. Das ist nicht nur geographisch, sondern auch kulinarisch schade - vor allem am Karfreitag. Hier schmeckt es trotzdem wie am Strand.

Von Laura Kaufmann

Hippe Atmosphäre im Glockenbachviertel

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(Foto: Stephan Rumpf)

Die gekachelten Wände verströmen portugiesischen Flair, von der Decke hängen Industrielampen. Die Tische sind klein und stehen eng beieinander. In der Pescheria herrscht eine legere Atmosphäre (natürlich längst nicht so leger wie in einem Strandrestaurant am Mittelmeer). Das Lokal ist meistens voll: Erste Dates verabreden sich hier genauso wie Freundinnen, die mal wieder Lust auf Jakobsmuscheln haben. Auf der Karte finden sich Speisen wie Scampi auf Avocadotatar mit Salat (15,90 Euro) oder Risotto mit Meeresfrüchten (18,50 Euro). Oder aber der Gast sucht sich einen der Meeresbewohner, die schon am Eingang in der Vitrine auf Eis gelegt sind, aus. Zudem wählt man die Zubereitungsart - Lavastein, mediterran oder in Salzkruste - und die Beilagen. Dazu muss natürlich ein guter Weißwein auf den Tisch, der Service empfiehlt gerne. Pescheria, Fraunhoferstraße 13, 089/24 21 40 27

Zeitreise in die Siebzigerjahre

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(Foto: Stephan Rumpf)

Wer in den Austernkeller hinabsteigt, findet sich direkt wieder in der etwas angestaubten, goldenen Ära der französischen Esskultur. Hier im Restaurant ist die Zeit stehen geblieben, die Wände behangen mit Spiegeln, Meergetier-Malereien in schweren Rahmen und Ziertellern. An selbstverständlich weiß eingedeckten Tischen speisen hier Gäste bei Kerzenlicht, die sich bei der Restaurant-Zeitreise wohlfühlen - seit 1974 ist der Austernkeller ein Teil von München, ein wahres Urgestein der Gastronomieszene. Wie in vielen Restaurant in Frankreich zahlt der Gast hier für Brot, Butter und Olivenpaste (2,50 Euro) und selbstverständlich gibt es die namensgebenden Austern in verschiedensten Sorten und Größen einzeln (ab 3,70 Euro) oder im Dutzend (ab 44,40 Euro). Für mehr Auswahl bietet sich die Meeresfrüchteplatte (43 Euro) an, es gibt eine wechselnde Tageskarte mit Gerichten wie Filet von der Dorade-Royal mit Rote-Beete-Streifen, Pastinakenpüree, Salzkartoffeln und Senf-Curry-Sauce (33,50 Euro) oder "Surf and Turf" mit Lila-Kartoffel-Püree und Rotwein-Schalotten-Sauce (39,50 Euro), immer gibt es Klassiker wie die Bouillabaisse (34,50 Euro) oder den mit Sauce Hollandaise überbackenen Hummer (48,50 Euro). Natürlich ist der Austernkeller damit kein billiges Vergnügen, zählt dafür aber mit seiner über die Zeit geretteten französisch inspirierten Siebzigerjahre-Restaurantkultur beinahe schon zur Eventgastronomie. Austernkeller, Stollbergstraße 11, 089/298 787

Peruanischer Genuss

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(Foto: Catherina Hess)

Ceviche, eines der Nationalgerichte Perus, ist eine Wonne für Fischliebhaber: Kleingeschnittener, roher Fisch wird im Limettensaft gegart, dann wird der Fisch klassisch mit roten Zwiebeln, Limettensaft, Chili, geröstetem Mais und Koriander serviert, manchmal auch mit Süßkartoffeln oder Bananenchips, den Variationen sind keine Grenzen gesetzt. Lange war das Fischgericht in München gar nicht so leicht aufzutreiben, aber 2018 hat nun auch hier eine richtige Cevicheria eröffnet: Die Cevicheria Pez in der Occamstraße. Sie ist hell und schlicht eingerichtet, die Wand ziert ein stilisierter, blubbernder Fisch, und auf den Tellern landen Köstlichkeiten wie "Nikkei"-Ceviche, Lachs mariniert in Tamarindensauce, Sojasauce und Sesamöl mit Avocado (Vorspeise: 15,90 Euro, Hauptgang: 20,90 Euro), oder Ceviche vom Oktopus mit Koriandercreme (für 17,90 Euro bzw. 22,90 Euro), oder, zum Durchprobieren, ein Trio de Ceviches für 29,90 Euro. Neben Ceviche gibt es auch noch andere, hauptsächlich Fisch- und Meereslastige Gerichte zu kosten. Cevicheria Pez, Occamstraße 26, 089/829 69652

Möglichst roh

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(Foto: Stephan Rumpf)

Gerade erst ist das Restaurant Mun in Haidhausen mit dem SZ Gourmet Award für sein innovatives Restaurantkonzept ausgezeichnet worden. Das Konzept, das ist vor allem kreiert um die Person Mun Kim, ein in Hawaii aufgewachsener Koreaner, der lange in Kalifornien gelebt hat und alle diese Einflüsse in seiner Küche vereint. Bei einem Sushikoch ist er zudem in die Lehre gegangen - und so liebt er den Fisch hauptsächlich roh. Sein Geheimnis sind die fermentierten Saucen, die er dazu serviert. Im Mun landen vor allem Menüs auf den Tischen. Es ist eher das Restaurant für einen besonderen Abend, aber dafür lohnt es sich. Das Vier-Gang-Menü mit Fisch, aber ohne Fleisch, kostet 75 Euro. Mun, Innere Wiener Straße 18, 089/62809520

Marktfrisch

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

Es ist wohl eine Glaubensfrage, auf welche Seite man schwört. So ähnlich, wie man den Kiosk an der Wittelsbacher Brücke nicht mehr wechselt, hat man sich einmal für eine Seite entschieden. Fisch Witte, sagen die einen, Poseidon, sagen die anderen. Beide Standl auf dem Viktualienmarkt verkaufen den frischen Fisch nicht nur, sie bereiten ihn auch vor Ort zu: Bouillabaisse, Spaghetti Vongole, Austern und was immer an Loup de Mers und Zandern gerade so auf der Tageskarte herumschwimmt. Zum Mittagslunch in beiden Bistros gehört ein gutes Glas Weißwein. In den beiden Standln geht es ähnlich geschäftig zu wie auf dem Markt draußen, was aber die besondere Atmosphäre dort ausmacht. Poseidon, Wenstenriederstraße 13, 089/299296 oder Fisch Witte, Viktualienmarkt 9, 089/222640

Frische am Schlachthof

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(Foto: N/A)

Am frischesten speist man, wie jeder Münchner weiß, im "Bauch der Stadt". Und ja, das gilt auch für Fisch, denn hier sitzen die Großhändler. Papazof ist zum Beispiel einer dieser Fischhändler, und praktischerweise führt der Grieche auf dem Gelände gleich das passende Restaurant zum Geschäft. Wolfsbarsch oder Thunfisch, Seezunge oder Oktopus: Sie alle kommen in der Taverne ohne großen Schnickschnack, aber mit Olivenöl auf den Teller. Die Preise haben in den letzten Jahren angezogen, sind aber für die Qualität in Ordnung. Ein Tunfischsteak kostet da um die 24 Euro, Dorade um die 14 Euro. Am schönsten sitzt es sich im Sommer im Innenhof, neben den Backsteingebäuden. Taverne Papazof, Zenettistraße 11, 089/729 89 45 20

Speisen wie bei Kir Royal

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(Foto: Florian Peljak)

Auf dem Schlachthofgelände findet sich auch das Restaurant Atlantik Fisch: Ein Münchner Klassiker, wie er in Kir Royal hätte vorkommen können. Hier geht der Fisch meist via Kilopreis über den Bistrotisch, getrunken wird viel Champagner, und gegen Ende des Abends dreht der DJ die Musik lauter. Die Preise sind dabei so saftig wie der Fisch. Atlantik Fisch, Zenettistraße 12, 089/74 79 06 10

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