Heute tragen Köchinnen und Köche die Kochhaube nicht mehr auf dem Kopf, sondern schmücken damit ihre Restauranttür oder ihren Online-Auftritt. Gemeint sind natürlich die Kochhauben des Restaurantführers Gault & Millau, die am Montag bei der Präsentation der diesjährigen deutschen Ausgabe vergeben wurden. München darf stolz sein: 53 gelistete Restaurants, darunter neun Neuzugänge und 13 Aufsteiger.
Jürgen Wolfsgruber ist gleich doppelt vertreten. Sein Fine-Dining-Restaurant Sparkling Bistro ist in die Kategorie der drei roten Hauben aufgestiegen, und das Tschecherl, seine unkomplizierte Mittagskantine mit österreichischem Einschlag, wurde mit drei schwarzen Hauben (die Note für „Höchste Kreativität und Qualität, bestmögliche Zubereitung“) erstmals in den Guide aufgenommen.
Für Wolfsgruber eine „Meisterleistung“, mit der er überhaupt nicht gerechnet habe. „Die drei Hauben werden aber nichts an unserem Angebot und unserer Preisstruktur ändern“, versichert der Sternekoch. Eine Veränderung gebe es aber doch: Das Tschecherl bekommt einen zweiten Standort nahe der Gerner Brücke in Neuhausen-Nymphenburg – mit ähnlichem Konzept, aber einem ans Stadtviertel angepassten Speisenangebot. Nach Umbau soll „Das Obers“ im April an den Start gehen. (Das Tschecherl, Amalienstraße 89, Dienstag bis Freitag 12-21 Uhr, Telefon 089/18929513).
Nach zehn Jahren Frühstücksbetrieb ist aus dem „Café“ Stenz in der Lindwurmstraße eine „Cucina e Bar“ geworden. „Vor zehn Jahren war eine Abendgastronomie in Sendling noch schwierig“, meint Matthias Meyer, einer der drei Betreiber. Heute funktioniere das gut, deswegen erweitern nun die Wirte ihr Konzept ums Abendgeschäft. Im frisch umgebauten Stenz gibt es jetzt auch Pinsa, Pasta und Drinks.
Außerdem wird Meyer mit seinen zwei Partnern im April ein neues Fischrestaurant im Stemmerhof eröffnen. Es soll ein zwangloses Bistro mit Fischsemmeln im Straßenverkauf werden. „Das Thema Fisch ist belegt mit Schickeria und teuer, aber das wollen wir nicht“, erklärt Meyer. „Es muss nicht immer Schampus sein“ (Stenz Cucina e Bar, Lindwurmstraße 122, Montag, Mittwoch und Donnerstag 9-23 Uhr, Freitag und Samstag 9 bis 24 Uhr, Sonntag 9 bis 18 Uhr, Telefon 089/76755388).
Dass türkische und japanische Küche auf dem Teller besser zusammengehen, als man zunächst denken mag, zeigt das Kooperationsmenü von Ciao Chang und Gürmet. Der Termin am 7. Februar ist nämlich schon fast ausgebucht, weshalb das Menü am 28. März wiederholt werden wird. Ciao-Chang-Küchenchef Daniel Wäcker serviert unter anderem Lamm-Gyoza mit Joghurt, Paprika-Butter und Walnüssen, während Mete Gür vom Meze-und-Wein-Stand Gürmet am Viktualienmarkt dazu türkische Weine einschenkt (Ciao Chang, Holzstraße 41, 5-Gang-Menü vegetarisch oder mit Fleisch inklusive Wasser und Weinbegleitung für 98 Euro p.P., Reservierung unter www.ciaochang.de oder unter 089/92655684).