Gasteig:Eine Nacht der Neuen Musik

Beim "Antennenglühn" im Gasteig können Besucher zeitgenössischer Musik lauschen. Zehn Stunden, neun Konzerte, Werke von 35 Komponisten.

Klaus Kalchschmid

Noch immer ist die zeitgenössische Musik jenseits von Rock, Pop und Jazz ein Nischengenre. Zu anstrengend, zu sperrig, zu wenig "schön" erscheint sie vielen Hörern; oft zu Unrecht, wie ein eintägiges Festival unter dem Titel "Antennenglühn" beweist, das am Samstag zehn Stunden lang in neun Konzerten mit Werken von 35 Komponisten im Gasteig die Schwellenangst nehmen und mit einem Gesamtticket zum Preis von zwölf Euro zur Neugier verführen will: Erst wird diskutiert über "Neue Musik im Unterricht", aber dann geht's ab 15 Uhr zur Sache.

Oft steht ebenfalls die Jugend im Mittelpunkt: zuerst bei einem "Zitherkosmos" mit der Klasse des berühmten Zithervirtuosen Georg Glasl, später bei den Preisträgern von "re:compose", dem Kompositionswettbewerb für Elektronische Musik der BR-Symphoniker. Das auf zeitgenössische Musik spezialisierte Zentaur-Quartett und der Pianist Andreas Skouras gestalten einen Nachmittag unter dem Titel "Puzzle, Schemen, Visionen".

Abends rockt unter dem Motto "Razzia!" das Polizeiorchester Bayern mit Moritz Eggert und tritt das Ensemble Neue Musik der Würzburger Musikhochschule auf. Nachts wird es so richtig abgefahren: mit einer Kompositionslotterie, bei der Bratscher Nils Mönkemeyer am Abend live Komponiertes präsentiert, oder dem Verworner-Krause-Kammerorchester. Es klingt so schräg, wie sich sein Name liest, wo der doch einfach nur so lautet wie seine Leiter: die Komponisten Christopher Verworner und Claas Krause.

Antennenglühn, Sa., 27. Okt., 14-1 Uhr, Carl-Orff- und Kleiner Konzertsaal im Gasteig, Rosenheimer Str. 5

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