Ausbildung am Theater: „Opernsänger ist kein leichter Job“

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„Deutschland, Österreich und die Schweiz, das sind die Zentren für klassische Musik“, sagt Mina Yu, die junge Sopranistin aus Seoul, die seit einem Jahr dem Opernstudio am Gärtnerplatztheater angehört. (Foto: Robert Haas)

Vom richtigen Atemholen, Euphorie und Existenzängsten. Wie fünf junge Menschen auf den fordernden Alltag im Klassikbetrieb vorbereitet werden. Ein Probenbesuch beim ersten Jahrgang des neuen Opernstudios am Gärtnerplatztheater.

Von Jutta Czeguhn

„Vor dem Schnorchelpunkt aussetzen!“, ruft Brigitte Fassbaender und imitiert rüsselnde Schnarchgeräusche. Das Publikum in einem Probensaal tief unten im Keller des Gärtnerplatztheaters grunzt auch gleich mit, vor Vergnügen. Die legendäre Mezzosopranistin bleibt ungerührt und schaut nun lieb-streng über den Rand ihrer Lesebrille auf Jacob Romero Kressin, dem die Anweisung gegolten hatte. Der junge amerikanische Tenor arbeitet sich mit ihr gerade durch die Arie „Frisch zum Kampfe“ des Pedrillo in Mozarts „Entführung aus dem Serail“. In der Masterclass geht es um Backenknochen und Mundmuskulatur, Atemholen an den richtigen Stellen, um die Frage, wie lange ein Vokal zu dehnen ist, und wie man sein Herztürchen öffnet für einen über 200 Jahre alten, seltsamen Rollentext. Operngesang ist eine komplexe Sache. Und Fassbaender, 84, lässig in weinrotem Hoody und Sneakers, gibt ihren grenzenlosen Schatz an Erfahrungen gerne weiter. Auch an die fünf Mitglieder des neuen Opernstudios am Gärtnerplatztheater.

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