Garten- oder Balkonbesitzer können gerade im Frühjahr einiges falsch machen. Welche Pflanzen eignen sich, welche weniger? Wie kann man die Artenvielfalt fördern? Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen rund ums Gärtnern gibt es am Samstag, 29. März, beim Infostand der Ortsgruppe Erding des Bund Naturschutz (BN). Die SZ hat beim Ortsvorsitzenden Sascha Alexander schon einmal vorab nachgefragt.
Die Erdinger Naturschützer organisieren heuer zum dritten Mal den Infostand auf dem Gelände der Gärtnerei Strohmair und Hirsch in Aufhausen. Welche Fragen tauchen denn am häufigsten auf? „Die meisten wollen ihren Garten naturnah gestalten und fragen nach Tipps dazu“, erklärt Sascha Alexander am Telefon. Oft sei ja auch schon einiges in der Richtung angelegt worden.
„Wilde Ecken“ seien wichtig fürs Überleben der Insekten, sagt Alexander. Ganz wichtig dabei: keine Pflanzenschutzmittel verwenden. „Und auf torffreie Erde achten.“ Viele Blumenerden enthielten Torf, der meist aus dem Baltikum angeliefert werde. Der Abbau zerstört den Lebensraum vieler Pflanzen und zudem fallen die Torfgebiet als wichtige CO₂-Speicher weg. Mittlerweile habe der Handel aber darauf reagiert und torffreie Blumenerden im Angebot.
Die Gärtnerei habe „Jahreszeitenpakete“ zusammengestellt mit einer Kombination von Pflanzen, „mit denen Sie quasi das ganze Jahr hinweg eine Blumenfreude haben“, so Sascha Alexander. „Viele rennen jetzt in den Baumarkt, holen sich was Blühendes, aber das hält nicht lange“, fügt er hinzu.


Grundsätzlich sollten die Garten- oder Balkonbesitzer und -besitzerinnen auf heimische Pflanzen achten. Der Vorsitzende des BN Erding empfiehlt zum Beispiel die bienenfreundliche Kornelkirsche, die herrlich gelb blühe und deren Beeren sich auch noch zu Marmelade verarbeiten lassen. Von der ebenfalls prächtig blühenden Forsythie rät Sascha Alexander dringend ab. Sie ist nicht heimisch und bietet Insekten auch keinen Nektar.
Schön anzusehen und ökologisch einwandfrei sind dagegen Schneeglöckchen, Maiglöckchen oder Bärlauch. Auch für die Taubnessel kann sich Sascha Alexander begeistern, ebenso für Thymian und Rosmarin, Ginster und Klee.
Wer Platz hat im Garten, dem legt Saschsa Alexander eine Salweide ans Herz. Weiden seien sehr schön anzuschauen, wichtige Nahrungslieferanten für Insekten und sehr beliebt bei Schmetterlingen, die dort ihre Eier ablegten.
Selbst auf kleinstem Raum lässt sich etwas für Insekten machen
„Wir möchten Gartenbesitzenden, aber auch Menschen, die nur einen Balkon haben, Anregungen geben, wie man selbst auf kleinsten Raum etwas für Insekten und Vögel machen kann“, schreibt der BN Erding in einer Presseankündigung. Angesichts des rasanten Artensterbens und der Verödung der Städte seien gerade Gärten oft die letzte Zuflucht für viele Pflanzen und Tiere. Manche Menschen hätten aber Bedenken und würden mehr Natur mit Wildnis verwechseln oder sie seien übertrieben ordnungsbedürftig. „Diese Sorgen möchten wir ein Stück weit nehmen und für mehr Natur begeistern.“
Neben zahlreichem Infomaterial und der Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch warten am Samstag auf die Besucher und Besucherinnen laut BN zudem Pflanzenpakete und heimische Sträucher, „sodass man das Gelernte sogleich daheim in die Tat umsetzen kann“.
Tipps für mehr Natur im Garten, Infostand BN Ortsgruppe Erding, Samstag, 29. März, 9 bis 17 Uhr, Gärtnerei Strohmair und Hirsch, Berghamer Straße 1, Erding-Aufhausen.