Fußball-WM:Wo es in München Public Viewing gibt

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Egal ob auf der 140 Quadratmeter großen Riesenleinwand oder im kleineren Stil: Die Münchner Kneipen und Biergärten bietet bei der WM viele verschiedene Möglichkeiten fürs Public Viewing. Eine Übersicht.

Von Simon Schramm und Andreas Schubert

Public Viewing bedeutet zusammen trauern oder jubeln - das gilt auch für diejenigen, deren Fußballbegeisterung sich immer nur zu internationalen Turnieren rührt. Die SZ gibt ausgewählte Tipps für jeden Public-Viewing-Typ:

Manche mögen's groß

Die größte Leinwand gibt es im Olympiastadion zu sehen. Hier können die Fans auf 140 Quadratmetern Leinwandfläche alle Spiele der Deutschen Nationalmannschaft sehen. Im Stadion ist Platz für 30 000 Zuschauer, der Vorverkauf hat schon begonnen.

Einen riesigen LED-Truck hat die Hirschau angeschafft. "Der war schweineteuer", sagt Stephanie Spendler von der Gaststätte im nördlichen Englischen Garten. Die Hirschau wird maximal bestuhlen und ebenfalls alle Spiele zeigen.

Stadionatmosphäre ohne Stadion

Stadionatmosphäre wird auch im Löwenbräukeller herrschen: In Saal und Biergarten haben bis zu 2000 Zuschauer Platz. "Wer zuerst da ist, sitzt zuerst", teilt das Großgasthaus mit. Zu den Deutschland-Spielen ist ein großes Rahmenprogramm mit Musik und Gewinnspielen geplant. Noch größer wird es im Hirschgarten, wenn alle 8200 Zuschauer kommen, die im Biergarten Platz haben. Hier werden mehrere große Leinwände aufgestellt und alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft übertragen.

Bei schönem Wetter zeigt auch der Hofbräukeller alle Spiele bis 22 Uhr im Biergarten auf Großleinwand. Hier jubeln bis zu 2000 Gäste. Richtig zur Sache könnte es zuweilen im Augustinerkeller zugehen. Hier bestimmten bei der WM 2010 bei Begegnungen der deutschen Mannschaft laute Fangesänge die Geräuschkulisse. Es gibt dort sieben Leinwände im ganzen Biergarten verteilt.

Großes Bild, kleine Runde

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Die Stadt München möchte Übertragungen von der Fußball-WM in Biergärten auch am späten Abend erlauben. Das geht aber erst, wenn im Mai der Bundesrat der Lockerung des Lärmschutzes zustimmt. Vielen Wirten ist das zu spät.

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Manche Fans wollen vor einem großen Bildschirm mitfiebern und sind trotzdem kein Freund großer Massen: Sie sollten zum Beispiel in die Freiheizhalle gehen. Eine sechs mal vier Meter große Leinwand steht hier vor möglichen 400 Zuschauern.

Überschaubar dürfte es auch im Hopfengarten am Westpark werden, im Biergarten haben rund 500 Zuschauer Platz, es werden alle Spiele gezeigt, die vor Mitternacht beginnen.

Schnell an der Feiermeile

Wem es zu gewöhnlich ist, in einer der zahlreichen Lokale direkt an der Leopoldstraße die WM zu verfolgen, wer aber trotzdem nach einem Sieg der deutschen Mannschaft dort feiern will, erreicht die Fanmeile zum Beispiel von diesen Locations aus recht zügig: Das P1 - die Edelvariante unter den Public-Viewing-Stätten - öffnet früher als sonst und zeigt alle Deutschland-Spiele auf einem großen LED-Bildschirm.

In angenehmer Atmosphäre im Park-Café werden alle Spiele, die vor Mitternacht beginnen, übertragen: im Biergarten auf Groß-Bildschirm, im Restaurant auf Fernseher.

Fußball international

Public Viewing im Biergarten. (Foto: Alessandra Schellnegger)

In einen brasilianischen Tropendschungel verwandelt sich die Bar Substanz in der Isarvorstadt - zumindest wird es dort ziemlich heiß, wenn die Kneipe voll ist. Das Substanz zeigt alle 64 Spiele auf Großbildleinwand und Flatscreen, zusätzlich gibt es eine Panini-Tauschbörse und andere Specials.

Die Pubs Kilians und Kennedy's zeigen jedes einzelne WM-Spiel, sogar die nach Mitternacht. In beiden Locations stehen zahlreiche Fernseher, auch die Freisitze dort sind bis nach Mitternacht geöffnet. Beide Pubs bieten zudem eine Extra-WM-Karte an. Zumindest alle Deutschlandspiele zeigt das Hard Rock Café, das seit jeher eine Anlaufstelle für Touristen von überallher ist.

Wer sich nicht zwischen Großpublikum und kleiner Runde entscheiden kann, dürfte in sogenannten All-Area-Locations am richtigen Ort sein. Im Muffatwerk werden alle Spiele zu sehen sein, die vor Mitternacht beginnen - die deutschen Spiele sogar an mehreren Orten im gesamten Gelände wie Ampere Club, Terrasse und Biergarten. Der Einlass in die große Halle beginnt zwei Stunden vor Spielbeginn. Ebenfalls All-Area bietet das Backstage an. Hier werden alle Spiele drinnen und draußen gezeigt, Reservierungen sind möglich. Auch das Tollwood, das am 2. Juli beginnt, wird in einigen Zelten Spiele übertragen.

Gute Sicht

Ein guter Blick auf die Spiele ist zwar auch in diesen Locations nicht garantiert, aber man hat zumindest gute Chancen drauf: Auf 15 Fernsehern und einem Big Screen zeigt die Champions Sportsbar alle Spiele der WM, Platz gibt es für rund 120 Leute. Im Wirtshaus im Bavariapark sind alle Spiele sowohl draußen als auch unter Dach zu sehen. Die Unhaltbar zeigt alle Deutschland-Spiele und die Finalrunde, dort gibt es Platz für 80 Fans.

Für echte Fans

Wer die Spiele mit echten Fußballfans genießen möchte, sollte in die Kneipe Stadion an der Schleißheimer Straße gehen. Hier wird traditionell viel gefachsimpelt, Trikots und Fanschals gehören bei vielen Besuchern zum Dresscode - und natürlich werden alle 64 Spiele gezeigt.

Groß und gemütlich

Viel Platz, große Leinwand, aber trotzdem gediegene Stimmung bietet das Seehaus. Bei trockenem Wetter zeigt der Biergarten alle Spiele, die vor 22 Uhr angepfiffen werden. Eher familiär geht es in der Waldwirtschaft zu, im Biergarten und auf der Terrasse haben 2500 Fußballfans Platz und können auf mehreren Flatscreens die Spiele der Deutschen verfolgen.

Die kleine Variante

Public Viewing in gemütlicher Atmosphäre lässt sich auch einrichten: Im Fraunhofer-Wirtshaus ist Platz für 60 Leute, hier werden nur die Deutschlandspiele gezeigt. Das ist auch in der Schwabinger Clemensburg so, dort gibt es Raum für bis zu 120 Leute.

Verhältnismäßig ruhig wird es wohl auch im Menterschwaige-Biergarten zugehen, auf der Terrasse können rund 150 Fans die Spiele der deutschen Nationalmannschaft auf drei Fernsehern mitverfolgen. Und auch der Franziskanergarten bietet in diesem Jahr die leichte Variante an: In einem Teil des Biergartens gibt es eine kleine Leinwand für rund 400 Zuschauer.

Gilt fast überall

Cool, geschafft: Zwei Stunden vor der Übertragung da und einen Sitzplatz mit guter Sicht auf die Leinwand oder dem Bildschirm ergattert. Noch dazu ist der Bierausschank in vernünftiger Reichweite. Wer sich darüber zu früh freut, sitzt beim Public Viewing schnell als Verlierer da. Denn kurz vor Anpfiff schieben sich oft die Spätankömmlinge ins Blickfeld - stehend, versteht sich. Und wer sich keinen Ärger einfangen will, tut es den Stoffeln gleich und verbringt den Rest der Spielzeit eben auch stehend. Hilft ja nix!

No Viewing

Wer keine Lust auf Fangegröle hat, findet übrigens auch ein paar Möglichkeiten, seine Maß im sonnigen Biergarten zu genießen. Beim Chinesischen Turm findet in diesem Jahr kein Public Viewing statt, denn dort wird umgebaut. Und auch Nicht-Schwabinger finden genügend Biergärten, um dem Fußballtrubel zu entkommen: Keine Großleinwände gibt es im Aumeister-Biergarten, im Taxis- und Michaeligarten und im Schlachthof. Gar nichts passiert übrigens dieses Jahr während der WM in der Allianz Arena.

© SZ vom 05.06.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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