EM-Eröffnungsspiel in München:Handy-Daten verraten, wo die Schotten feierten und wer im Stadion Party gemacht hat

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Die meisten schottischen Fans, die sich am Freitag in München aufhielten, feierten am Nachmittag in der Innenstadt rund um den Marienplatz. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Ein Telefonanbieter hat die Mobilfunkdaten von Fußballfans während der Partie Deutschland gegen Schottland ausgewertet. Was sie über die Schlachtenbummler verraten.

Von Isabel Bernstein

Deutsche Fans feierten nach Abpfiff eine Stunde länger im Stadion, die schottischen zog es schnell zur „Feierbanane“ und weibliche Fans waren in Fröttmaning mit 34 Prozent deutlich in der Minderheit: Das und noch mehr geht aus einer Datenanalyse des Mobilfunkanbieters O₂ Telefónica zum Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft hervor. Und er vermeldet die Einstellung eines Rekords. In ganz Deutschland seien während der Partie eine Million Gigabyte pro Stunde übertragen worden – so viel wie bisher nur einmal, nämlich während des Champions-League-Finals zwischen Borussia Dortmund und Real Madrid Anfang Juni.

Allein in der Münchner Fußball-Arena seien in der Spitze rund 900 Gigabyte pro Stunde im O₂-Netz gestreamt worden, das entspreche mehr als 30 000 Minuten Netflix-Streaming in HD-Qualität und sei doppelt so viel wie bei einem Bundesliga-Heimspiel des FC Bayern München. Insgesamt seien in der Zeit allein im Stadion 1500 Gigabyte durchs Netz geflossen.

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In der offiziellen Fan-Zone oder sogar im Olympiastadion, im Biergarten oder dort, wo sonst nachts getanzt wird: Die Europameisterschaft wird in München an vielen Orten gezeigt. Eine Auswahl.

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Die Analyse bestätigt auch einen optischen Eindruck, den man am Freitagnachmittag gewinnen konnte: Die Münchner Innenstadt war zwischen Marienplatz, Odeonsplatz und Stachus von 13 bis 17 Uhr fest in schottischer Hand, ein Großteil der „Tartan Army“ habe sich hier und später auch in der Fan-Zone im Olympiapark aufgehalten. Nach dem Spiel zog es die meisten schottischen Fans laut O₂ Telefónica in die Stadtviertel, in denen neben Hotels und Pensionen auch zahlreiche Bars zu finden sind, allen voran Altstadt-Lehel, Maxvorstadt, Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt und Schwanthalerhöhe.

Auch über die Art, wie die Fans zum Stadion gelangten, und ihr Alter geben die Daten Aufschlüsse: Während die schottischen Anhänger wenig überraschend mehrheitlich mit der U-Bahn anreisten (70 Prozent), kamen 52 Prozent der übrigen Fans nicht-öffentlich. Im Durchschnitt waren die Stadionbesucher 37,4 Jahre alt; die meisten männlichen Fans (24 Prozent) waren 30 bis 39 Jahre alt, die meisten weiblichen (neun Prozent) 50 bis 59 Jahre.

O₂ Telefónica wertet regelmäßig bei größeren Ereignissen Handydaten seiner Nutzer aus – etwa beim Oktoberfest, wo aus Daten herausgelesen kann, von woher die Besucher kommen und wer am ausdauerndsten feiert. Zum ersten Punkt gibt es auch diesmal eine kuriose Erkenntnis: Die längste Anreise innerhalb von Deutschland zum Eröffnungsspiel hatten Fans aus der Gemeinde Handewitt bei Flensburg.

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