Kurz vor Ablauf einer ersten Frist für Zuschauerszenarien bei der Fußball-EM ist DFB-Vizepräsident Rainer Koch wegen der aktuellen Situation im Spielort München besorgt. "Ich unterstütze die Haltung der Uefa, die Spiele der Europameisterschaft im Grundsatz vor Zuschauern austragen zu wollen. Natürlich ist die Pandemie-Lage in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich und es sind die Entscheidungen der jeweiligen Regierungen zu respektieren", sagte Koch am Montag.
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"In Deutschland müssen wir aber unsererseits respektieren, dass offenkundig insbesondere das Impf-Tempo in anderen Ländern deutlich schneller und die Entwicklung sowie Umsetzung von Spielkonzepten mit Zuschauern sehr viel weiter fortgeschritten sind", führte Koch aus, der auch Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees ist. "Von daher appelliere ich an die Verantwortlichen in der Stadt München und der Bayerischen Staatsregierung, alle Anstrengungen zu unternehmen, um tragfähige Konzepte für zumindest eine Teilzulassung von Zuschauern auch bei den Spielen in München zu ermöglichen."
Bis zu diesem Mittwoch müssen die zwölf Gastgeberstädte beim Europäischen Fußballverband ihre Szenarien für die Partien einreichen. In München sollen die drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft sowie eines der Viertelfinale stattfinden. Ursprünglich gab der Verband vier mögliche Modelle vor - vom Geisterspiel bis zur Vollauslastung. Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hatte zuletzt mit der Aussage für Aufsehen gesorgt, dass nur jene Spielorte dabei bleiben, die eine Zulassung von Zuschauern garantieren können. Die Stadt München wollte bislang - im Gegensatz zu weiteren Ausrichtern - dafür keine frühzeitigen Garantien abgeben. "So sehr ich mir wünschen würde, in die Zukunft schauen zu können, ich kann es leider nicht", erklärte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zuletzt. "Es ist zum jetzigen Zeitpunkt schlicht nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob es das Infektionsgeschehen der Corona-Pandemie zulässt, im Juni Zuschauer zuzulassen oder nicht."