Debatte um Geisterspiele:DFB drängt München zu EM-Zusagen

Debatte um Geisterspiele: Außen hell, innen leer? So könnte es im Stadion zur Fußball-EM aussehen.

Außen hell, innen leer? So könnte es im Stadion zur Fußball-EM aussehen.

(Foto: Catherina Hess)

Wegen der Pandemie will Münchens Oberbürgermeister der Uefa keine Stadionzuschauer bei der EM versprechen. Der DFB macht nun Druck: Die Haltung sei "schwer zu vermitteln", sagte der Vize.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) drängt München im Ringen um die vier geplanten EM-Spiele in diesem Sommer auf weitere Zuschauer-Zusagen. Sollte der Kontinentalverband Uefa fürchten, in der Arena nur Geisterspiele zu bekommen, könnte München in der nächsten Woche seinen Status als Ausrichterstadt verlieren.

"Es ist schwer international zu vermitteln, auf Spiele in München bestehen zu wollen und gleichzeitig schon jetzt zu sagen, dass Zuschauer nicht zugelassen werden, wenn anderswo in Europa, zum Beispiel in London, sich Länder anbieten für weitere Spiele mit Zuschauern", schrieb DFB-Vizepräsident Rainer Koch am Montagabend bei Facebook.

Zuvor hatte sich der Funktionär mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) getroffen, um die Lage zu bereden. Danach äußerten beide den Wunsch, dass die drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale vor zumindest teilweise gefüllten Rängen ausgetragen werden. Reiter aber machte auch klar, dass es in der aktuellen Situation der Corona-Pandemie unmöglich sei, vorab feste Zusagen zu geben.

"Hellsehen kann keiner und Gesundheitsschutz geht vor. Aber ich meine - und freue mich, dass Münchens OB das auch so sieht - , dass wir alle Anstrengungen unternehmen sollten um einen gewissen Prozentsatz von Zuschauern im Stadion vielleicht doch zulassen zu können", schrieb Koch. Bis nächsten Montag will die Uefa weitere Infos von München, Rom, Bilbao und Dublin haben, ehe das Uefa-Exekutivkomitee final über die Zahl der Gastgeber entscheidet. Acht Städte haben bereits Spiele vor zumindest einigen Zuschauern zugesichert.

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