Funkkaserne:Innenminister zu Besuch

Funkkaserne: Viele Familien mit Kindern leben in der Funkkaserne.

Viele Familien mit Kindern leben in der Funkkaserne.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Herrmann sichert Sanierung des "Ankerzentrums" zu

Von Thomas Anlauf

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat nach massiver Kritik von Politikern an den brisanten Zuständen in der Funkkaserne nun selbst die staatliche Flüchtlingsunterkunft am Frankfurter Ring besichtigt. "Wie vor Ort mit Regierungspräsidentin Maria Els besprochen, sollen die beiden Gebäude innerhalb der nächsten zwei Jahre grundsaniert werden", teilte das Innenministerium am Donnerstag auf SZ-Anfrage mit. Derzeit leben laut Ministerium dort rund 160 Asylbewerber, darunter 66 Kinder. Etwa 70 Geflüchtete wurden demnach in den vergangenen Wochen in andere Unterkünfte verlegt, nachdem die SZ berichtet hatte, dass dort in neun Zimmern 18 Familien mit Kindern über Monate zusammen leben mussten.

Vor dem Besuch des Innenministers hatten bereits die Landtagsabgeordneten Gülseren Demirel (Grüne) und Florian Ritter (SPD) sowie die Bundestagsabgeordnete Margarete Bause (Grüne) die Unterkunft besichtigt. Sie hatten unter anderem die verschimmelten Duschen in der Unterkunft kritisiert.

Am Donnerstag beantwortete Herrmann auch eine Anfrage von Demirel zur geplanten zweiten Münchner Anker-Dependance, die im Mai in Trudering eröffnet werden soll. Nach Angaben des Innenministers soll dort ein externer Dienstleister (PulsM) als Betreiber der Unterkunft fungieren. Es soll dort Integrations- und Sprachschulungen sowie eine ärztliche Ambulanz geben. Demirel kritisiert, dass die Schulungen in der Unterkunft stattfinden werden. "Die Menschen sollen den Kontakt mit der Stadtgesellschaft pflegen, nur so kann Integration gelingen", so Demirel. Bis zu 350 Geflüchtete sollen dort leben.

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