Er schläft, wo andere Urlaub machen: Der Engländer Tom (Sam Riley) ist vor Jahren auf Fuerteventura hängengeblieben, seitdem arbeitet er in einer All-Inclusive-Hotelanlage als Tennistrainer. Der Job ist längst Routine, seine nächtlichen Suff- und Sexeskapaden allerdings auch: Immer wieder wacht Tom woanders auf, mal am Pool, mal in fremden Hotelzimmern oder gar mitten in der Wüste. Erst ein englisches Ehepaar mit Kind bringt sein Hang-Loose-Leben durcheinander: Während Anne (Stacy Martin) ihren Sohn zum Tennistraining bringt und den Coach mit vielsagenden Blicken durchdringt, will ihr Mann Dave (Jack Farthing) feiern gehen. Tom lässt sich auf dieses Spiel ein, flirtet mit ihr und zieht mit ihm in die Disco. Am nächsten Morgen ist Dave spurlos verschwunden. Je länger er weg ist, desto mehr Widersprüche tun sich auf.
Mit „Islands“ meldet sich Jan-Ole Gerster nach mehrjähriger Regiepause zurück, der sonnige Kanaren-Thriller mit düsteren Noir-Anleihen feierte vor zwei Monaten bei der Berlinale Weltpremiere. Zwischenzeitlich hat man ihn für vier Deutsche Filmpreise nominiert (unter anderem für den besten Film und den besten Hauptdarsteller), bundesweiter Kinostart ist am 8. Mai. Der Regisseur wurde im Jahr 2012 mit „Oh Boy“ bekannt, die lässige Großstadtballade trat seinerzeit beim Filmfest München ihren Siegeszug an und war auch beim Publikum erfolgreich. Mit seinem ersten englischsprachigen Film will Gerster an diese Erfolge anknüpfen: Er reist derzeit durch die Republik, um „Islands“ dem Publikum persönlich vorzustellen. Am 5. Mai kommt er nach München und wird nach der Filmvorstellung Fragen beantworten.
Islands, D 2025, Regie: Jan-Ole Gerster, Filmgespräch am Montag, 5. Mai, 20 Uhr, Leopold Kino, Leopoldstraße 78