Fürstenried:Viel zu kurzes Grün

Kreuzung Neurieder Straße/Graubündener Straße/Maxhofstraße in Fürstenried

Schnell, schnell: Oft müssen Fußgänger einen Zwischenstopp auf der engen Verkehrsinsel einlegen, weil die Ampel schon wieder auf rot schaltet.

(Foto: Florian Peljak)

Ältere und gehbehinderte Fußgänger können die Neurieder Straße kaum queren

Von Jürgen Wolfram, Fürstenried

Die Kreuzung Neurieder/Graubündener/Maxhofstraße zählt zu den turbulenteren im Münchner Südwesten, schon wegen des dortigen Busbahnhofs. Vor allem für ältere und gehbehinderte Fußgänger hat sie ihre ganz eigene Tücke: die Querung von der Graubündener Straße in die Maxhofstraße ist für diese Personen wegen knapper Ampelphasenschaltung kaum zu schaffen. Sie landen deshalb häufig erst mal auf einer engen Straßenteiler-Insel und fühlen sich vom brandenden Verkehr bedroht.

Auf Antrag der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln soll sich das nun ändern. "Die Funktion von Verkehrsanlagen muss den Bedürfnissen der Menschen folgen", erklärte Micky Wenngatz (SPD), und die Sprecherin der Fraktion, Dorle Baumann, forderte bei der jüngsten BA-Sitzung autogerechte Lösungen von ehedem in solche umzuwandeln, die Fußgängern und Radlern dienen und deren Sicherheit erhöht. Gemeinsam mit den Grünen setzten die Sozialdemokraten einen "Prüfantrag" an die Stadtverwaltung durch. Ziel ist es, die Lichtzeichen so zu schalten, dass alle Verkehrsteilnehmer damit zurande kommen, auch wenn das Standard-Zeitrichtwerten möglicherweise widerspricht.

Bedenken gegen den Vorstoß hatten der Sprecher des BA-Unterausschusses Mobilität, Reinhold Wirthl, sowie der BA-Vorsitzende Ludwig Weidinger (beide CSU). Sie wiesen auf die Komplexität einer Ampelschaltung an Großkreuzungen hin, die Änderungen kompliziert mache. Schon die geringste Abweichung vom Status quo hätte möglicherweise negative Folgen an anderer Stelle des Kreuzungsbereichs, warnte Weidinger: "Wenn sie dem einen zehn Sekunden mehr geben, müssen sie diese einem anderen nehmen."

SPD-Fraktionssprecherin Dorle Baumann kann den Einwand nicht nachvollziehen, im Gegenteil: "Es ist höchste Zeit, das Ganze mal zu überprüfen. Denn auch die Abbiegephasen für Autofahrer sind zuletzt immer wieder ein Problem gewesen." Auch erinnert die SPD-Fraktionschefin im Bezirksausschuss an drei Unfälle, die sich im vergangenen Jahr im Kreuzungsbereich ereigneten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: