Süddeutsche Zeitung

Fürstenried:Problemarme Zone

Sicherheitslage im Viertel ist, von Ausnahmen abgesehen, gut

Eine wichtige Botschaft der Polizei in der Bürgerversammlung in Fürstenried hatte weder mit Straftaten noch mit dem Verkehrsgeschehen im Stadtbezirk zu tun: Die Inspektion 29 verlässt ihren Standort an der DrygalskiAllee, wo sie seit 1982 ihren Sitz hat, und zieht in die Meglingerstraße 20 um, 200 Meter weiter ostwärts. Bis 21. Mai soll die Verlagerung abgeschlossen sein, ein Tag der offenen Tür im neuen Domizil ist geplant. Ansonsten wiederholte Polizeirat Hans Jürgen Erlebach, was er schon in den Vorjahren mitgeteilt hatte: "Die Sicherheitslage im Stadtbezirk ist sehr gut, besser als im städtischen Durchschnitt und erst recht im Vergleich mit Hamburg oder Berlin." Noch vor 25 Jahren sei die Kriminalität im Münchner Süden doppelt so hoch gewesen.

Zur gänzlich problemfreien Zone hat sich der Stadtbezirk 19 dennoch nicht gewandelt, wie aus dem Sicherheitsbericht für 2018 hervorgeht. In einzelnen Sparten zeigt die Tendenz sogar deutlich nach oben, so bei Wohnungseinbrüchen (81, Vorjahr 51), Betrugsfällen (482, Vorjahr 384) oder Diebstählen. Insgesamt verzeichnete die Polizeiinspektion 29 im vergangenen Jahr 3261 Straftaten (2017: 2999). Um sich gegriffen habe nicht zuletzt die "perfide" Masche, sich als Polizist auszugeben und alte Menschen abzuzocken. Erlebachs Tipp vor allem an Leute mit antiquierten Vornamen: "Lassen Sie Ihren Telefonbucheintrag löschen."

Die Situation rund um die Asylbewerberheime im Stadtbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln nannte der Inspektionsleiter "entspannt", auch wenn dort 176 Einsätze anfielen. 38 Mal kreuzten Erlebachs Kollegen beim neuen chinesischen Generalkonsulat in Obersendling auf, um "Versammlungen" im Auge zu behalten. Zu schaffen macht der Polizei die Verkehrslage. Sie verschärfe sich durch den starken Zuzug unaufhörlich, sagte Erlebach. Gestiegen sei 2018 die Zahl der Unfälle, auf 2093 (Vorjahr 1958). Bei 219 Verkehrsunfällen wurden Menschen verletzt, ein Motorradfahrer kam zu Tode.

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SZ vom 21.03.2019 / wol
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