Süddeutsche Zeitung

Fürstenried:Peter Sopp soll übernehmen

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Die Grünen im Südwesten wollen Bezirksausschuss-Vorsitz erobern

Von Jürgen Wolfram, Fürstenried

Die Grünen waren auch im Stadtbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln die großen Gewinner der Kommunalwahl. Im Bezirksausschuss 19 stellen sie künftig mit zwölf Vertretern (von insgesamt 37) die größte Fraktion. Als "Schlussfolgerung aus dem sehr guten Wahlergebnis" wollen die Grünen nun einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den Vorsitz im neuen Bezirksausschuss schicken.

Dafür hat die neue Fraktion "in ihrer ersten offenen Sitzung im virtuellen Raum" Peter Sopp auserkoren. Der 59-jährige Soziologe ist derzeit Vorsitzender des BA-Unterausschusses Budget. Dem BA 19 gehört er seit 2008 an. Viele Menschen im Münchner Südwesten kennen Sopp zudem als Präsidenten des TSV Forstenried. Im Stadtteil Forstenried ist der selbständige Markt- und Sozialforscher auch zu Hause.

Die Fraktion der Grünen im Bezirksausschuss 19 soll weiterhin Henni Holtz führen, BA-Mitglied seit 2002. Gemeinsam mit Peter Sopp und dem BA-Vorstandsmitglied Alexander Aichwalder will Holtz jetzt Gespräche mit "den anderen rechtsstaatlichen Fraktionen" führen, um ihnen den Personalvorschlag der Grünen für den BA-Vorsitz zu unterbreiten und um Unterstützung für die Idee zu werben, den amtierenden, an personeller Kontinuität interessierten BA-Vorsitzenden Ludwig Weidinger (CSU) abzulösen. "Wir sind gerne bereit, die gestiegene Verantwortung für unseren Stadtbezirk anzunehmen", erklärten Holtz und Sopp unisono.

Ob die Grünen ihren Kandidaten durchsetzen, könnte entscheidend von der achtköpfigen SPD-Fraktion abhängen, sofern diese geschlossen auftritt. Von einem eigenen SPD-Kandidaten ist bisher nichts bekannt. Die Sozialdemokraten stellen künftig im BA 19 die drittstärkste Fraktion und sind so etwas wie das Zünglein an der Waage. Eine Rolle, die bisher die Grünen häufig innehatten. Alle weiteren Parteien im Bezirksausschuss - FW/ÖDP, AfD, FDP - verfügen lediglich über je zwei Sitze, weshalb die Entscheidung über den BA-Vorsitz von ihnen kaum abhängen dürfte. Die Bildung fester Bündnisse hat im BA 19 keine Tradition, was die Sache umso spannender macht.

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SZ vom 20.04.2020
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