Fürstenried:Fahrrad-Schnellweg für den Süden

Fürstenried: Strampeln und die Umwelt schonen: Quer durch die Parteien wird erkannt, dass Radler eine bessere Infrastruktur benötigen.

Strampeln und die Umwelt schonen: Quer durch die Parteien wird erkannt, dass Radler eine bessere Infrastruktur benötigen.

(Foto: Catherina Hess)

Die neue Route soll durch Obersendling, Fürstenried und Solln führen

Von Jürgen Wolfram, Fürstenried

Die Idee eines Express-Radwegs, wie er zwischen Garching und dem Münchner Norden geplant ist, kommt auch im Münchner Süden gut an. Der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln nimmt für sich in Anspruch, verkehrspolitisch seinerseits die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, weshalb er sich jetzt für einen Fahrrad-Schnellweg im Münchner Süden stark macht. Dieser soll via Höglwörther Straße und Drygalski-Allee verlaufen, also in Nord-Süd-Richtung durch Obersendling, Fürstenried und Solln führen. Dass eine solche Fahrradpiste diverser Umbauten und möglicherweise auch neuer Unterführungen bedarf, ist dem Stadtteilgremium bewusst; die Rede ist daher von einer "mittelfristigen" Lösung zur "Verbesserung des Modal Splits zugunsten des Fahrradverkehrs".

Die Schnellweg-Initiative basiert auf einem Antrag der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss. Sie sei es leid, dass "Radfahrer bei der Verkehrsplanung im Vergleich zu Autofahrern und Fußgängern ständig den Kürzeren ziehen", erklärte SPD-Fraktionssprecherin Dorle Baumann zum Vorstoß ihrer Partei. Zur Not müsse der Autoverkehr eben eingeschränkt werden, um Radspuren in der erforderlichen Breite anzulegen, heißt es in dem mehrheitlich angenommenen Antrag. Platz zu schaffen sei nicht zuletzt für Lastenfahrräder und Dreiräder. Nur der Busverkehr müsse von baulichen Eingriffen unberührt bleiben, heißt es in der Begründung des Antrags.

Für Radler soll ein "bequemer und sicherer Weg" ohne Gegenverkehr sowie mit Anschluss an die Fahrradtrassen via Sendling-Westpark in die Innenstadt gebahnt werden. An die Stadtverwaltung erging die Aufforderung, dieses Projekt in den Verkehrsentwicklungsplan aufzunehmen. Skeptische Einlassungen im BA zu dem Vorhaben bezogen sich auf die hohen Kosten des Schnellwegs, die voraussichtlich lange Realisierungsdauer oder auch auf Gefährdungen durch das hohe Tempo, das manche Radler anschlagen, wenn vermeintlich keine Hindernisse zu erwarten sind.

Dem Kostenargument begegnete Michael Kollatz (SPD) mit dem Hinweis auf Investitionen im sechsstelligen Bereich, die kürzlich für den Umbau der Kreuzung Drygalski-Allee/Stäblistraße bewilligt worden seien. Hauptnutznießer dort: Autofahrer. Auch für einen weiteren SPD-Antrag zur Verbesserung des Radwegenetzes fand sich eine Mehrheit im Bezirksausschuss. Dabei geht es um die Sanierung der Radwege an der Hofmannstraße in Obersendling, zwischen der Kistlerhofstraße und der Boschetsrieder Straße.

In beiden Richtungen entsprächen die Spuren "in keiner Weise" den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung, hieß es zur Begründung. Vor allem im südlichen Bereich der Hofmannstraße seien die Radwege nicht mal einen Meter breit und böten keinen sicheren Abstand zu den Autos. Ein Ausweichen auf den Gehweg wiederum sei ohne Gefährdung der Fußgänger unmöglich.

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