Zugstrecke nach Zürich:Erstmals elektrisch aus der Schweiz

(Foto: Wulf Bergner, oh)

Es war ein historischer Tag. Am vergangenen Freitag gegen 9 Uhr erreichte der erste elektrische Zug auf dem Weg von Zürich nach München Fürstenfeldbruck. Die Elektrifizierung der Strecke von Geltendorf nach Lindau ist endlich vollbracht, auch dank eines Kredits der Schweizer Regierung, die den Deutschen Dampf machen wollte, denn das Geld war an die Bedingung geknüpft, die Elektrifizierung der Strecke bis Ende 2020 fertigzustellen. Man kann durchaus von einem Jahrhundertprojekt sprechen. Im Frühjahr 1933 berichtete die Brucker Lokalzeitung, die Elektrifizierung der Strecke sei von der Reichsbahn auf eine Prioritätenliste genommen worden. Die Umsetzung hat Jahrzehnte gebraucht. Rund 500 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, darunter etwa 100 Millionen Euro für den Lärmschutz. Derzeit finden auf der Strecke Schulungsfahrten für Lokführer statt, wie mit diesem EC 250, den die Schweizer Bahn auf den Namen Giruno, rätoromanisch für Mäusebussard, getauft hat. Mit dem Fahrplanwechsel verkehren Elektrozüge auf der Strecke, nicht aber dieser schicke Hochgeschwindigkeitszug, der es auf 250 Stundenkilometer bringt. Er fährt weiter auf der Strecke von Basel über Zürich nach Mailand.

© SZ vom 09.12.2020 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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