Wie erwartet, aber früher als gedacht wird die Gröbenzeller Mittelschule mangels Schülern aufgelöst. Die Mittelschüler aus der Gemeinde werden schon von September an die Schulen in Puchheim und Eichenau besuchen. Gröbenzell bleibt aber weiter in dem 2010 gegründeten Mittelschulverbund mit Puchheim, Eichenau und dem neu dazukommenden Olching. Die Gemeinde Emmering scheidet aus dem Verbund aus und verbündet sich mit Fürstenfeldbruck. Vor knapp einem Jahr war das Ende der Mittelschule in Gröbenzell für 2013 prognostiziert worden
Ist der Gaul tot?", fragte Gröbenzells Bürgermeister Dieter Rubenbauer (CSU) salopp in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses am Dienstagabend. Gemeint war die Gröbenbachschule. Wiederbelebungsversuche schienen auch der Ausschussmehrheit zwecklos. "Der Standort Gröbenzell ist nicht zu halten", sagte Schulamtsdirektor Joachim Linkert und gab damit den Ausschlag für die Entscheidung, die Gröbenbachschule als Mittelschule aufzugeben. Dort gibt es seit diesem Schuljahr nur noch eine fünfte Klasse mit 19 Schülern, eine achte Klasse mit 15 und eine neunte mit 16 Schülern. Die verbliebenen 50 Schüler können ihren Mittelschulabschluss an der Gröbenbachschule jedoch noch machen.
SPD-Fraktionsvorsitzender Michael Schrodi bezeichnete es als "Katastrophe", dass der Mittelschulstandort stirbt. Martin Schäfer (UWG) charakterisierte den Zerfall des gerade einmal eineinhalb Jahre bestehenden Mittelschulverbundes als "totalen Wahnsinn". Er beantragte, den Standort Gröbenzell beizubehalten, war jedoch damit allein.
Der Gröbenzeller Ausschuss billigte in seinem Beschluss auch den Austritt Emmerings und den Beitritt Olchings bereits zum kommenden Schuljahr. Somit können die zukünftigen Gröbenzeller Hauptschüler im September zwischen den Standorten Olching, Puchheim und Eichenau wählen. Wobei sich abzeichnet, dass auch Eichenau bald keine Mittelschule mehr haben wird. "Auch Eichenau ist nicht zu halten", prognostizierte Linkert, der die Mittelschule nach wie vor als Hauptschule mit einem "anderen Etikett" betrachtet.
Man müsse bei den hohen Übertrittszahlen zur Realschule und zum Gymnasium "der Realität ins Auge blicken". Der Schulamtsdirektor hielt es für "vernünftig", Olching in den Verbund aufzunehmen. "Das ist eine Verstärkung", so Linkert. Zumal Olching bekanntlich eine neue Hauptschule im Schwaigfeld bauen wird, die 2013 fertig gestellt werden und in der Endausbaustufe bis zu 450 Schüler aufnehmen soll.
Bürgermeister Rubenbauer hat offenbar schon durchgerechnet, dass Gröbenzell sehr billig davon kommt, wenn die Gemeinde ihre zukünftigen Hauptschüler in die Nachbargemeinden schickt. "Wir werden beim Schulbau in Olching nicht mitbezahlen", teilte Rubenbauer mit. "Das habe ich dem Kollegen Magg bereits klargemacht." Olching - das gilt als sicher - wird dem Verbund mit dem anstehenden Stadtratsbeschluss zwar erst am 15. März beitreten, am heutigen Donnerstag wird der Schulausschuss aber eine Vorentscheidung treffen. Beschlossen wurde am Dienstag auch die zeitgleiche Einführung einer Ganztagsklasse an der Gröbenbach-Grundschule und der Ährenfeldschule ab dem Schuljahr 2013/2014.