Zeitgeschichte:Zwölf Frauen im Porträt

johanna oppenheimer

Die Malerin Johanna Oppenheimer lebte 23 Jahre lang in Schöngeising und starb 1942 in Theresienstadt.

(Foto: privat)

Elisabeth Lang erzählt jüdische Schicksale im Landkreis

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Auch im Landkreis haben während der Herrschaft der Nationalsozialisten mutige Menschen Juden versteckt und ihnen so das Leben gerettet. Andere wurden verraten, deportiert und starben in Lagern. Die Historikerin Elisabeth Lang hat in einem Kalender die Schicksale von zwölf jüdischen Frauen nachgezeichnet, die zumindest teilweise im Landkreis gelebt haben.

Unter ihnen sind die Malerin Johanna Oppenheimer, die 1942 in Theresienstadt starb, Gertrude Gift, die Mutter der Schauspielerin Therese Giehse, die 1933 in die Schweiz fliehen musste, und Mania Knobloch, Schwägerin der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch. Sie kam gegen Kriegsende ins Hospital für Displaced Person in Sankt Ottilien, das damals zum Landkreis gehörte, und lebt heute in Israel.

Es ist bereits Langs vierter Kalender. Diesmal gab ein Vortrag den Anstoß dazu, den sie im Auftrag des Historischen Vereins Fürstenfeldbruck hielt, begleitend zur Jexhof-Ausstellung "Die Unsichtbaren sichtbar - jüdische Biografien aus dem Brucker Land".

"Beim Recherchieren habe ich mir gedacht, das würde sich für einen Kalender anbieten", sagt Lang. Gewidmet hat sie ihr Werk dem Fürstenfeldbrucker Ehepaar Hans Arthur und Paula Lambert. Sie boten dem aus München stammenden Bertold Lehmann ein Versteck in der Goethestraße 4 - einem Juden, der mit einer Brucker Katholikin verheiratet war. "Es muss ein kleines Zimmer gewesen sein und teilweise hat er sich wohl versteckt, wenn Besuch kam", hat Lang herausgefunden. Der Kalender erzählt die Geschichte von Gretl Bauer, die nach dem Krieg Begründerin der Volkshochschule wurde, von Irma Löwenstein, ihrer Schwester Anna Bär, deren Tochter Liselotte Goldmann, von Ilse Schroeter und Anne-Lise von Branca aus Gröbenzell, Gisela Amode aus Maisach und Adelheid Amányi (Olching).

"Jüdische Schicksale im Landkreis Fürstenfeldbruck", im Buchhandel, in Jexhof und Furthmühle sowie unter www.textwerkstatt-ffb.de.

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